Problematische Reste des IS in Europa
Gefangene Anhänger der Terrormiliz werden nach Hause geholt
Was tun mit ausländischen Kämpfern des sogenannten Islamischen Staates? Diese Frage treibt derzeit europäische Sicherheitsbehörden um. In Nordsyrien werden derzeit mindestens 800 ausländische Jihadisten sowie 550 Frauen und 1200 Kinder von den Kämpfern und Kämpferinnen der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) festgehalten. Nach
Standard- Informationen sind darunter auch einige österreichische Staatsbürger.
Sicherheitsexperten befürchten, dass schon bald Jihadisten freikommen, sich heimlich auf den Weg nach Europa machen oder sich erneut dem IS anschließen könnten. Etwa wenn US-Präsident Donald Trump seine Truppen aus der Region abzieht. Frankreich will nicht abwarten und hat angekündigt, IS-Anhänger ins Land zu holen, um sie in ihrem Heimatland vor Gericht zu stellen. Auch Deutschland überlegt derartige Schritte. Für das österreichische Außenministerium ist das kein Thema. „Wir haben keine Möglichkeiten, in dieser Region etwas zu unternehmen“, heißt es dazu zum Standard. Eine Rückkehr der IS-Leute wird als problematisch gesehen.
In den vergangenen Wochen wurden immer wieder ausländische IS-Kämpfer lebend gefangen genommen. Erst vor wenigen Tagen wurden Männer mit deutschen und schwedischen Pässen von den YGP gefasst.
„Wie Tiere abgeschlachtet“
Die ausländischen Jihadisten spielten in der IS-Hierachie meist nur eine untergeordnete Rolle, gelten jedoch als fanatisch – wie etwa der aus Bonn stammende Fared Saal. Er wurde durch ein Propagandavideo international bekannt, in dem er vor einem Leichenberg kauert und die Opfer verhöhnt. „Wir haben die Tiere abgeschlachtet“, prahlte er. Fared Saal möchte nun wieder zurück nach Deutschland. „Wenn es nun Gefängnis sein muss, dann bevorzuge ich ein Gefängnis, wo man dann gewisse Rechte hat. Menschenrechte et cetera“, erklärte er im ARD-Weltspiegel.