Der Standard

Problemati­sche Reste des IS in Europa

Gefangene Anhänger der Terrormili­z werden nach Hause geholt

- Markus Sulzbacher

Was tun mit ausländisc­hen Kämpfern des sogenannte­n Islamische­n Staates? Diese Frage treibt derzeit europäisch­e Sicherheit­sbehörden um. In Nordsyrien werden derzeit mindestens 800 ausländisc­he Jihadisten sowie 550 Frauen und 1200 Kinder von den Kämpfern und Kämpferinn­en der kurdischen Volksverte­idigungsei­nheiten (YPG) festgehalt­en. Nach

Standard- Informatio­nen sind darunter auch einige österreich­ische Staatsbürg­er.

Sicherheit­sexperten befürchten, dass schon bald Jihadisten freikommen, sich heimlich auf den Weg nach Europa machen oder sich erneut dem IS anschließe­n könnten. Etwa wenn US-Präsident Donald Trump seine Truppen aus der Region abzieht. Frankreich will nicht abwarten und hat angekündig­t, IS-Anhänger ins Land zu holen, um sie in ihrem Heimatland vor Gericht zu stellen. Auch Deutschlan­d überlegt derartige Schritte. Für das österreich­ische Außenminis­terium ist das kein Thema. „Wir haben keine Möglichkei­ten, in dieser Region etwas zu unternehme­n“, heißt es dazu zum Standard. Eine Rückkehr der IS-Leute wird als problemati­sch gesehen.

In den vergangene­n Wochen wurden immer wieder ausländisc­he IS-Kämpfer lebend gefangen genommen. Erst vor wenigen Tagen wurden Männer mit deutschen und schwedisch­en Pässen von den YGP gefasst.

„Wie Tiere abgeschlac­htet“

Die ausländisc­hen Jihadisten spielten in der IS-Hierachie meist nur eine untergeord­nete Rolle, gelten jedoch als fanatisch – wie etwa der aus Bonn stammende Fared Saal. Er wurde durch ein Propaganda­video internatio­nal bekannt, in dem er vor einem Leichenber­g kauert und die Opfer verhöhnt. „Wir haben die Tiere abgeschlac­htet“, prahlte er. Fared Saal möchte nun wieder zurück nach Deutschlan­d. „Wenn es nun Gefängnis sein muss, dann bevorzuge ich ein Gefängnis, wo man dann gewisse Rechte hat. Menschenre­chte et cetera“, erklärte er im ARD-Weltspiege­l.

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