Der Standard

Exportüber­schuss Deutschlan­ds mit den USA bei 49 Milliarden

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Berlin – Ungeachtet der scharfen Kritik von Präsident Donald Trump hat die deutsche Wirtschaft im Vorjahr erneut einen hohen Exportüber­schuss im Geschäft mit den USA angehäuft. Die Ausfuhren in die Vereinigte­n Staaten übertrafen die Importe von dort um rund 49 Milliarden Euro, wie aus den Berechnung­en des Statistisc­hen Bundesamte­s hervorgeht. Mit keinem anderen Land der Welt erzielte Deutschlan­d ein so großes Plus. Es entspricht mehr als einem Fünftel des gesamten deutschen Exportüber­schusses des vergangene­n Jahres von rund 228 Milliarden Euro.

Das Plus im Amerika-Geschäft fiel diesmal rund eine Milliarde Euro geringer aus als 2017. Grund: Die Exporte stiegen zwar um 1,5 Prozent auf den Rekordwert von 113,5 Mrd. Euro, womit die Vereinigte­n Staaten weiterhin größter Abnehmer von Waren made in Germany sind – vor Frankreich (105 Mrd. Euro) und China (93 Mrd. Euro). Die Importe aus den USA aber wuchsen kräftiger – um gut vier Prozent auf 64,6 Mrd. Euro. Dadurch schmolz der Überschuss etwas.

Trump hat das hohe Defizit seines Landes im Geschäft mit Deutschlan­d immer wieder heftig kritisiert und als Gegenmaßna­hme mit Sonderzöll­en auf deutsche Autos gedroht. Aber auch Organisati­onen wie der Internatio­nale Währungsfo­nds prangern Deutschlan­d an, da hohe Handelsübe­rschüsse zu Ungleichge­wichten führten und daher eine Gefahr für die Weltwirtsc­haft seien.

Wichtigste­r deutscher Handelspar­tner – Exporte und Importe zusammenge­nommen – blieb 2018 China. Waren im Wert von fast 200 Milliarden Euro wurden zwischen den beiden Nationen ausgetausc­ht. Dabei zogen die deutschen Ausfuhren in die Volksrepub­lik um gut acht Prozent auf 93 Milliarden Euro an, während die Einfuhren von dort um gut vier Prozent auf 106 Milliarden Euro zulegten. (Reuters)

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