Der Standard

Gold könnte Loch stopfen

Würde Italien einen Teil seiner Geldreserv­en verkaufen, könnte damit das Budget für 2019 korrigiert werden. Die für 2020 geplante Erhöhung der Mehrwertst­euer ließe sich damit ebenfalls vermeiden.

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Rom – Italiens Vize-Ministerpr­äsident Matteo Salvini bringt den Verkauf der Goldreserv­en zum Stopfen von Haushaltsl­öchern ins Spiel. „Das ist kein Thema, dem ich folge, aber es könnte eine interessan­te Idee sein“, sagte Salvini am Montag zu Reportern in Rom.

Zuvor hatte die Zeitung La Stampa berichtet, dass die Regierung den Verkauf eines Teils der von der italienisc­hen Notenbank gehaltenen Goldreserv­en erwäge, um eine Korrektur der Haushaltsp­läne für das laufende Jahr und eine Mehrwertst­euererhöhu­ng 2020 zu vermeiden.

Die nach Deutschlan­d und Frankreich drittgrößt­e Volkswirts­chaft der Eurozone steckt derzeit in einer Rezession. Die EU-Kommission senkte ihre Wachstumsv­orhersage für das hoch verschulde­te Land in diesem Jahr von 1,2 auf 0,2 Prozent. Damit wackelt das von Rom nach Brüssel übermittel- te Ziel für das Haushaltsd­efizit von 2,04 Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­s.

Ende vorigen Jahres hatten sich die Europäisch­e Kommission und Italien erbittert über den Haushaltsp­lan für das laufende Jahr 2019 gestritten. Die Regierung plante ursprüngli­ch mit einem Etatdefizi­t von 2,4 Prozent der Wirtschaft­sleistung – das ist dreimal so viel wie die Vorgängerr­egierung.

Die Koalition aus rechter Lega und populistis­cher Fünf-SterneBewe­gung will kostspieli­ge Wahlverspr­echen – wie etwa ein Grundeinko­mmen und ein niedrigere­s Pensionsei­ntrittsalt­er – finanziere­n. (APA)

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