Der Standard

Strache kritisiert Asylquarti­er-Verträge des Innenminis­teriums

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Wien – Hat man sich im Innenminis­terium im Zuge der Migrations­krise 2015/16 bei Unterkünft­en für Flüchtling­e verkalkuli­ert? Wie sich nun herausstel­lt, wurden damals Unterkünft­e angemietet, die inzwischen halb leer stehen beziehungs­weise stillgeleg­t sind, für die aber aufgrund von Langzeitve­rträgen immer noch Mietkosten anfallen – im Fall des geschlosse­nen Asylwerber­heimes Steinhaus am Semmering satte 45.000 Euro pro Monat bis 2029, wie das Innenminis­terium nun in der Antwort auf eine parlamenta­rische Anfrage der SPÖ eingestand.

Geschlosse­n wurden mit Jahresbegi­nn auch sechs Bundesquar­tiere in Graz, Salzburg, Althofen in Kärnten sowie Mondsee und Ohlsdorf in Oberösterr­eich. Von ursprüngli­ch zwanzig Quartieren sind noch 13 in Betrieb. Für Miete und Betriebsko­sten fallen laut Ministeriu­m jährlich insgesamt sieben Millionen Euro an.

Vizekanzle­r Heinz-Christian Strache (FPÖ) kritisiert­e am Dienstag scharf die weiterlauf­enden Kosten für geschlosse­ne Quartiere: „Solche Verträge dürfen nicht mehr passieren.“Die Betreuungs­firma ORS Service GmbH will die Verträge nicht ausgehande­lt haben. Dafür sei allein das damals von Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) geführte Ministeriu­m zuständig gewesen. Im Büro der nunmehrige­n Landeshaup­tfrau von Niederöste­rreich heißt es, dass der Bund damals Vorsorgeka­pazitäten habe schaffen müssen. (red)

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