Im Opel-Werk Wien geht die Angst um die Arbeitsplätze um
Wien – Bei den rund 1350 Mitarbeitern im Opel-Motoren- und -Getriebewerk in Wien-Aspern geht die Angst um. Betriebsrat und Gewerkschaft sehen den Standort durch den Sparkurs des vom PSAKonzern (Peugeot, Citroën) übernommenen Werkes in Gefahr.
Der Grund: Die Auslastung durch die anlaufende Produktion von Sechs-Gang-Getrieben reicht nach Ansicht der Arbeitnehmervertreter nicht aus, um die Arbeitsplätze von rund 1150 Arbeitern und rund 200 Angestellten dauerhaft zu sichern. Da diese für die Erhaltung des früheren General-Motors-Werkes – die Motorenfertigung für den ehemaligen USAutokonzern GM läuft demnächst aus – Lohnverzicht geübt haben, wird die Belegschaftsvertretung beim Arbeits- und Sozialgericht Wien Klage einbringen. Die Geschäftsführung halte die Abmachungen, die eine Abschmelzung von Löhnen und Gehältern von zweimal zwei Prozent vorsieht, nicht ein, teilten die beiden Betriebsratsvorsitzenden, Renate Blauensteiner und Franz Fallmann, am Dienstag mit.
Sie kreiden Opel-Wien-Generaldirektor Rafal Trojca an, zu wenig Anstrengungen zu unternehmen, um den Standort Wien zu sichern. Das „Standortsicherungspaket“aus dem Jahr 2015 sah Lohnverzicht vor, wenn im Gegenzug die Arbeitsplätze gesichert werden. Dies sei aber nicht der Fall, so der Betriebsrat. Er bekämpft die bereits erfolgte erste Lohnabschmelzung mittels Feststellungsklage. Seitens Opel Wien gab es dazu keine Stellungnahme. (ung)