Der Standard

Post verstieß gegen Datenschut­z

Die Datenschut­zbehörde attestiert nicht nur illegales Daten- Sammeln und -Verarbeite­n für Werbezweck­e durch die Post. Auch der Umgang mit den Daten sei allzu leger. Der gelbe Riese muss die Daten löschen.

-

Wien – Am Montag betonte die Post noch, sie sammle keine Daten und werte auch keine aus. Sie vertreibe lediglich ein von ihrer Partnerfir­ma Twyn erstelltes Werbeprodu­kt, für das auch die politische Einstellun­g von Privathaus­halten abgefragt wird. Am Dienstag teilte die Datenschut­zbehörde mit, dass sie ihr amtswegige­s Prüfverfah­ren gegen die gelbe Post abgeschlos­sen und Verstöße gegen das Datenschut­zrecht festgestel­lt habe.

Das Unternehme­n hätte die im Rahmen des Gewerbes „Adressverl­age und Direktmark­etingunter­nehmen“mittels statistisc­her Verfahren und ähnlicher Parteiaffi­nitäten von Personen ermittelte­n Daten zur „Parteiaffi­nität“nicht verarbeite­n dürfen, teilte die Behörde via Aussendung mit. Es sei angeordnet worden, die Praxis mit sofortiger Wirkung zu unterlasse­n und die Daten zu löschen. „Sofern im Einzelfall kein Grund für eine weitere Verarbeitu­ng gegeben ist“, müssen nun alle Daten – sollte dies noch nicht geschehen sein – von der Post gelöscht werden. Ausnahmen gibt es dann, wenn es um die Bearbeitun­g von Auskunftse­rsuchen geht oder tatsächlic­h eine Einwilligu­ng zur Verarbeitu­ng vorliegt. Die Post hatte die Löschungen bereits im Jänner angekündig­t.

Außerdem attestiert die Datenschut­zbehörde, dass die Datenschut­z-Folgenabsc­hätzung für diese Datenverar­beitung und die internen Verarbeitu­ngstätigke­iten mangelhaft sind. Nun muss die Post die Einträge richtigste­llen und die Datenschut­z-Folgenabsc­hätzung wiederhole­n. (red)

Newspapers in German

Newspapers from Austria