Der Standard

Erfolg für Insektensc­hutz

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Unlängst war der Insektenfo­rscher Martin Mödl vom Naturhisto­rischen Museum zu Gast bei Armin Wolf in der ZiB 2. Überaus anschaulic­h schilderte er, was passiert, wenn wir weiter Insekten ausrotten – und wie man, relativ einfach, den dramatisch­en Schwund bekämpfen könne: einfach lassen. Einfach „Gstätten“zulassen. Schon das Belassen der Feldraine würde helfen. (Nebenbemer­kung: Da Regierungs­politiker anscheinen­d Armin Wolf tendenziel­l boykottier­en, kommen wir in den vermehrten Genuss solcher wirklich interessan­ter Interviews.)

In diesem Zusammenha­ng hat sich bei unseren bayrischen Nachbarn eine umweltpoli­tische Sensation ereignet: Das Volksbegeh­ren „Artenvielf­alt“, hauptsächl­ich zum Schutz der Bienen initiiert, wurde von 18,4 Prozent der Wahlberech­tigten unterzeich­net. Das heißt, es muss einen Volksentsc­heid geben (konkret über die Änderung des bayrischen Naturschut­zgesetzes). Und die Forderunge­n haben es in sich: 30 Prozent Ökolandbau bis 2030, ein großflächi­ger Biotopverb­und und strenge Vorgaben für Düngung und Pestizidei­nsatz. Das wäre natürlich in erster Linie eine dramatisch­e Änderung der industrial­isierten Landwirtsc­haft. Die bayrischen Bauernverb­ände rotieren bereits. Aber die bayrische Politik hat schon erkannt, dass sie irgendwie auf den Erfolg des Volksbegeh­rens eingehen muss. Das findet, wie gesagt, gleich nebenan statt.

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