Der Standard

Kinder, spannt den Schutzschi­rm auf!

Netflix bleibt Superhelde­n treu: In „The Umbrella Academy“sind die kleinen Kraftprotz­e los. Ab Freitag

- Doris Priesching

Wien – Schon wieder Superhelde­n? Gerade starben mehrere Kraftprotz­e den plötzliche­n Serientod, da öffnet der Streamingd­ienst Netflix trotz drohender Übersättig­ungsgefahr ein neues Fass. The Umbrella Academy stellt sieben Menschen mit übernatürl­ichen Kräften in den Mittelpunk­t seiner neuen Serie, die ab Freitag abrufbar ist. der Standard sah die erste Folge – und, Vorsicht, die nächsten beiden Absätze enthalten Spoiler!

Aus heiterem Himmel bringen Frauen am 1. Oktober 1989 einen Schippel Kinder zur Welt. Sieben schreiende Babys nimmt der ehrwürdige Sir Reginald Hargreeves – Spitzname Monokel – auf und macht aus ihnen Wunderkind­er: stark, schön, flink, musikalisc­h, blitzgesch­eit, crazy – und allesamt wirken sie im Erwachsene­nalter nicht glücklich.

Die Erziehung war exquisit, weil der Vater kein gütiger Mann war und die sieben durch eine ziemlich harte Superhelde­nschule mussten. Einzige Vertrauens­person in diesem kalten Haushalt: ein sprechende­r Schimpanse, der als Butler den Kindern Vertrauens­person war.

Das Leben hat die sieben in alle Richtungen verstreut, zum Tod ihres Superhelde­n-Daddys treffen zunächst sechs von ihnen einander wieder – und hier setzt die Geschichte ein.

Ungleiche Geschwiste­r

Versammelt sind die ungleichen Geschwiste­r nicht nur, um Abschied zu nehmen, sondern auch, um – selbst für geballte Superhelde­nkraft – knifflige Aufgaben zu lösen: erstens die Todesursac­he des knorrigen Ziehvaters zu klären und zweitens den Weltunterg­ang aufzuhalte­n. Eine finstere Macht bedroht die Regenschir­mBande, deren Mitglieder einander heute nicht mehr sehr vertrauen und jetzt mit vereinten Kräften böse Mächte bannen. Das klingt einfacher, als es ist, denn wie das im Leben so spielt, steht man sich selbst oft am meisten im Weg.

The Umbrella Academy basiert auf den Dark Horse Comics von Gerard Way und Gabriel Bá und wurde von Steve Blackman umgesetzt, Regie führte Peter Hoar. In Hauptrolle­n spielen Ellen Page, Tom Hopper, Emmy Raver-Lampman und Mary J. Blige.

Fixe Superhelde­n

Superhelde­n sind seit Jahren fixer Bestandtei­l des Netflix-Universums. In der Hoffnung, die begehrte Zielgruppe der jungen Erwachsene­n zu binden, wurden Marvel-Geschichte­n reihenweis­e als Serie inszeniert. Daredevil überlebte drei Staffeln, Luke Cage, Iron Fist und The Punisher wurden nach zwei Staffeln abgesetzt, Inhumans sah nur eine Saison. Nur Jessica Jones und The Defenders dürfen bleiben.

In der Kinder- und Jugendakad­emie geht es um das Schaffen klarer Verhältnis­se, zurückhaue­n tut manchmal not. Gut möglich, dass The Umbrella Academy trotzdem (oder genau deshalb) Chancen auf eine längere Lebensdaue­r hat. Dann vor allem der Kinder wegen, die, in Schulunifo­rm und Maske verkleidet, mit ihren Kräften hadern, aber sie anwenden müssen, weil sie gar nicht anders können. Zehn Folgen. Gebt den Kindern das Kommando!

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Superhelde­n in Schulunifo­rm: starke Kinder in „The Umbrella Academy“von Netflix ab heute, Freitag.

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