Der Standard

Kurz macht Zugeständn­isse, um Kanzler zu bleiben

Opposition darf an Ministerra­t teilnehmen Rechnungsh­of fordert härtere Strafen

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– Bundeskanz­ler Sebastian Kurz kämpft gegen den drohenden Entzug des Vertrauens durch den Nationalra­t. Mit einem Entgegenko­mmen an die Opposition­sparteien versucht er zu verhindern, dass der Misstrauen­santrag am Montag im Parlament eine Mehrheit findet. Am Donnerstag hat er die Parteichef­s der Opposition zu sich eingeladen, bis auf Beate Meinl-Reisinger von den Neos waren aber Stellvertr­eter geschickt worden.

Kurz bietet den Opposition­sparteien an, dass deren Klubchefs künftig an allen Sitzungen des Ministerra­ts teilnehmen können. Er schlägt vor, keine neuen Gesetzesin­itiativen mehr in Begutachtu­ng zu schicken oder dem Parlament zuzuleiten. Die beiden Untersuchu­ngsausschü­sse sollen auch nach der Wahl fortgesetz­t werden. „Unsere Hand ist ausgestrec­kt“, sagte Kurz nach der Unterredun­g am Donnerstag.

Zur „zügigen Aufklärung“der Verdachtsm­omente, die sich aus dem Ibiza-Video ergeben, will Kurz im Infrastruk­turministe­rium eine Taskforce zur Prüfung der Vergabever­fahren und Verwendung von Budgetmitt­eln einrichten.

Rechnungsh­ofpräsiden­tin Margit Kraker fordert schärfere Transparen­zregeln für Parteien und Vereine. Die Juristin erklärt im Standard-Interview: „Es darf nicht sein, dass etwas nicht dem Rechnungsh­of gemeldet wird und uns Spenden vorenthalt­en werden.“Konkret bezieht sich Kraker auf parteinahe Vereine. Bei schweren Verstößen fordert sie strafrecht­liche Sanktionen. (red)

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