Der Standard

Aufregung um FPÖ nach Gedenkfeie­r in Ebensee

Beschwerde über Blaue per Brief an SPÖ-Bürgermeis­ter

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– Drei FPÖ-Gemeinderä­te im oberösterr­eichischen Ebensee haben am Rande der dortigen Gedenkfeie­r in der KZ-Gedenkstät­te am 6. Mai den Unmut eines Salzburger Ehepaars erregt. In einem Brief an Markus Siller (SPÖ), Bürgermeis­ter von Ebensee, schreibt das Paar, dass sich die Männer lautstark über die Reden auf der Feier „von Hass erfüllt echauffier­ten“und sie insbesonde­re die Schriftste­llerin Marlene Streeruwit­z als „Vertreteri­n einer Gedenkindu­strie, die sich damit ihr Geld verdient“, bezeichnet­en.

Siller sagt dem Standard, dass es im Vorfeld seitens der FPÖ Beschwerde­n gab, dass man sie nicht zum Essen mit KZ-Überlebend­en einlade. Siller dazu: „Wir halten uns dabei an die Richtlinie­n des Mauthausen-Komitees Österreich (MKÖ).“Ich glaube unseren Gemeinderä­ten, dass sie persönlich nichts mit Rechtsradi­kalismus zu tun haben, räumt Siller ein, aber wenn sie sich nicht einmal bei einer Gedenkfeie­r zu benehmen wissen, bestärkt uns das nur.

Einer der Gemeinderä­te bestätigte dem Standard, dass er und die anderen Männer am Eingang des KZ-Areals nach der Feier „über die Veranstalt­ung gesprochen haben, aber was wir im Detail geredet haben, weiß ich nicht mehr“.

Die Frau, die den Brief geschriebe­n hat, betont darin: „Die Gedenkstät­te ist gleichzeit­ig auch ein Friedhof und die Feier auch ein Gedenken an die im KZ Ermordeten.“Ein angemessen­es Verhalten könne man da erwarten, sagt sie zum Standard. Für den MKÖVorsitz­enden Willi Mernyi „zeigen freiheitli­che Politiker wieder einmal, dass sie das Gedenken an die Opfer des Nationalso­zialismus verachten und verleumden.“(cms)

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