Mit Strache in die Charts
Bislang dachte man, Kübelsaufen wäre das Niveauloseste, was Ibiza zu bieten hat, aber das wissen wir seit ein paar Tagen besser. Seit Johann Gudenus und Heinz-Christian Strache beim Anbahnen gefilmt wurden und so ihr politisches Leben verwirkt haben, ist die Baleareninsel stark nachgefragt. Zumindest in den iTunes-Charts.
Dort ballaballert plötzlich wieder der 1999er-Hit We’re Going to Ibiza der Vengaboys in den Top 30. Die Musik der Niederländer drängt sich als Soundtrack des Ibiza-Videos nachgerade auf: Ihr Hit Boom Boom Boom Boom übersetzt die Gymnastikübung, mit der Gudenus den Namen der Waffenfirma Glock darzustellen versucht, und natürlich ist We Like to Party ebenso stimmig. Strache, Gudenus und Co sind ja nach nur siebenstündigem Vorglühen noch in die Disco gegangen, um sich gegenseitig ein wenig auf die staatsmännisch pedikürten Zehen zu steigen.
Auf Umwegen haben beide FPÖler den Vengaboys Gutes getan. Denen wird es, wie Strache und Gudenus, egal sein, wo das Geld herkommt.
Ähnlich erging es Wolfgang Ambros. Als sich die FPÖ und ihre Anhänger im Vorjahr auf ihn stürzten, weil er die türkisblaue Regierung kritisiert hatte, solidarisierten sich Tausende mit ihm und brachten seinen Klassiker Schifoan zurück in die Charts – mitten im Sommer und auf den Platz, der der Nummer eins des Wienerwalds zusteht: auf den ersten. (flu)