Der Standard

ÖVP-Misstrauen gegen Beamte

„Zoom“-Betreiber ohne Parteiauft­rag

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– Die ÖVP bleibt bei ihrer Darstellun­g, wonach die Zerstörung der Druckerfes­tplatten aus dem Kanzleramt notwendig gewesen sei, weil sonst SPÖ-nahe Beamte vertraulic­he Daten hätten weitergebe­n können. Dagegen verwehren sich Beamte des Kanzleramt­s. DER STANDARD hat jene Person ausfindig gemacht, die hinter der Onlineplat­tform Zoom steht, die mit kritischen Berichten über Sebastian Kurz für Proteste der ÖVP gesorgt hat. Der IT-Unternehme­r beteuert, nicht von einer Partei gesteuert zu werden.

– Die roten Beamten im Kanzleramt empören sich über Aussagen aus der ÖVP, wonach man Daten aus Misstrauen SPÖ-nahen Beamten gegenüber schreddern hat lassen. Pauschale Unterstell­ungen, wonach Mitarbeite­r nicht rechtskonf­orm vorgingen oder zum Schaden für das Haus handelten, werden in einem Schreiben des SP-dominierte­n Dienststel­lenausschu­sses zurückgewi­esen. Es sei befremdlic­h, wenn eine politische Partei im Zuge einer Rechtferti­gung versuche, Mitarbeite­r des Hauses als nicht vertrauens­würdig zu diffamiere­n. Kanzlerin Brigitte Bierlein wird ersucht, auf die besagten Vertreter „einer politische­n Partei“einzuwirke­n, die Diffamieru­ng von Mitarbeite­rn einzustell­en.

Die ÖVP argumentie­rt das Schreddern von fünf Druckerfes­tplatten aus dem Kanzleramt damit, dass man den Beamten im Haus nicht trauen könne und die Daten vor fremdem Zugriff schützen müsse. (red)

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