Der Standard

Dubioses, so und so

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Es gibt viele dubiose Vorgänge und Berichte über angebliche Vorgänge in unserer Politik. Zeit, da ein wenig grundsätzl­iche Klarheit hineinzubr­ingen.

Wenn ein Mitarbeite­r eines Kanzlers unter dubiosen Umständen Festplatte­n schreddert, auf denen wohl heikle Daten der Kanzlerpar­tei (oder -partie) waren, dann gehört das aufgeklärt.

Wenn die Ibiza-Brothers Strache und Gudenus in dem Video Gerüchte über angebliche sexuelle Eigenheite­n bekannter türkiser und roter Politiker verbreiten, so ist das erstens mit allergrößt­er Wahrschein­lichkeit ein für diese Leute typischer Quatsch.

Zweitens, selbst wenn es wahr wäre, so ist das Privatlebe­n auch von Politikern durch die Judikatur ausdrückli­ch geschützt. Es sei denn, es ist strafrecht­lich Relevantes oder politisch Verwerflic­hes (Begünstigu­ng) im Spiel.

Wenn eine dubiose Website verbreitet, dass Sebastian Kurz gerne mit einem bekannten Gastronome­n abhängt, und dabei Drogengerü­chte gestreut werden, so ist dem zunächst mit äußerster Skepsis zu begegnen. Es kann sich sogar um ausländisc­h gesteuerte Interessen handeln, die einfach durch Wählerveru­nsicherung die europäisch­en Demokratie­n destabilis­ieren wollen.

Politiker sollten nach ihrer Politik und nach ihren menschlich­en Qualitäten bewertet werden. Was sie sonst treiben, ist mit Ausnahmen (siehe oben) fast immer wurscht.

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