Tour wirft Streithähne Martin und Rowe raus
Salzburgs Bürgermeister hält angedachten „Grand Départ“nicht für sinnvoll
– Für Tony Martin und Luke Rowe ist die Tour de France vorbei. Nachdem der Deutsche Martin seinen britischen Kontrahenten auf der 17. Etappe beinahe von der Straße drängte, drückte ihm dieser die Hand ins Gesicht – die Rennjury des Radsportweltverbandes (UCI) bestrafte das mit dem Ausschluss beider Fahrer.
Bis zum Start der 18. Etappe hoffte das Duo noch auf ein Einlenken der Jury. „Wir sind fünf Stunden bei 35 Grad gefahren und waren am Limit. Es tut mir sehr leid, was passiert ist“, sagte Martin (Jumbo-Visma). Er schüttelte Rowe (Ineos) demonstrativ die Hand, in einem Video baten sie gemeinsam um Nachsicht. Alles vergeblich, die Jury blieb bei ihrer Entscheidung.
Für die Teams der Ausgeschlossenen war dies direkt vor dem entscheidenden Showdown der diesjährigen Tour ein schwerer Schlag. Martin und Rowe hätten ihren Kapitänen Steven Kruijswijk (Niederlande/Jumbo-Visma) sowie Vorjahressieger Geraint Thomas und Egan Bernal (beide Ineos) in den Alpen wichtige Dienste leisten sollen. Kruijswijk ist Vierter im Gesamtklassement, Thomas und Bernal liegen auf Platz drei und zwei. Die fordernde Etappe über den Col du Galibier gewann der Kolumbianer Nairo Quintana (Movistar), der Franzose Julian Alaphilippe behielt das Gelbe Trikot.
Auch an der österreichischen, genauer der Salzburger Nebenfront der Tour de France gab es Neues: Nach dem Vorstoß des Salzburger Sportlandesrats Stefan Schnöll (ÖVP), der Interesse an dem Tour-Start 2025 bekundete, ruderte der Bürgermeister der Stadt Harald Preuner (ebenfalls ÖVP) zurück. Die Idee sei zu teuer, der zusätzliche Werbewert angesichts der vorhandenen Touristenmassen verzichtbar. Kopenhagen kostet die Ausrichtung des „Grand Départ“2021 kolportierte 20 Millionen Euro. (sid, APA, red)