Dämpfer an der Wall Street
Durchwachsene Firmenbilanzen setzen der Rekordjagd an der Wall
Street ein vorläufiges Ende. Spekulationen auf eine baldige USZinssenkung verhinderten allerdings größere Kursverluste. An der Börse gilt als sicher, dass die Notenbank Fed den Leitzins in der kommenden Woche um mindestens einen Viertelprozentpunkt senken.
Es sei nicht überraschend, dass einige der Geschäftszahlen enttäuschten, sagte Scott Brown, Chef-Volkswirt des Vermögensberaters Raymond James. „Für Investoren ist entscheidend, ob dies ein Anzeichen für einen Abschwung ist oder nur eine Konjunktur-Delle.“Zu den größten Verlierern am US-Aktienmarkt zählte Tesla. Die Titel des Elektroauto-Pioniers steuerten vorübergehend auf den größten Tagesverlust seit einem halben Jahr zu. Der Quartalsverlust fiel mit 1,12 Dollar je Aktie etwa dreimal so hoch aus wie erwartet. Offenbar kannibalisierten sich die Modelle S und X auf der einen und das Model 3 auf der anderen Seite, schrieb Analyst Craig Irwin von der Investmentbank Roth. Außerdem könnte das kommende Modell Y den Gesamtabsatz weniger stark in die Höhe treiben als erhofft.
Unter Verkaufsdruck gerieten auch die Titel von PayPal, nachdem der Zahlungsdienstleister seine Umsatzziele gekappt hatte. In Europa beflügelte die Europäische Zentralbank (EZB) kräftig die
Bankenwerte. Erwartungsgemäß hat die EZB ihre wichtigsten Zinssätze unverändert belassen und damit Anteilsscheine unter anderem der Deutsche Bank kräftig angeschoben. Der Bankensektor war unter den größten Gewinnern im Eurozonen-Leitindex. (APA, red)