Der Sound und die Midlife-Crisis einer Revolution
Highlights 2019: Das neue Format „AI x Music“, ein Forum für Humanismus in Linz und Kooperationen in Australien und Japan
„Wo haben wir die Abzweigung übersehen und nicht rechtzeitig reagiert, um die Probleme, die wir alle jetzt sehr gut sehen – wie bei der Entwicklung des Internets und der Social Media als rein kommerziell betriebenes Projekt – zu verhindern?“, fragt Ars-ElectronicaLeiter Gerfried Stocker programmatisch mit Blick auf das aktuelle Festivalmotto „Out of the Box – Die Midlife-Crisis der digitalen Revolution“.
Die Herausforderungen, die jetzt auf uns zukommen, sind möglicherweise noch spannender als der Aufbau der ganzen neuen Technologie. Stocker präzisiert: „Wie können wir vorwärtsgehen und Fehler, die wir gemacht haben, erkennen und korrigieren?“Im Herbst wird es in Australien ein Festival als Zusammenarbeit der Ars Electronica mit der Stadt Wollongong geben. Weiters wird die Initiative Ars Electronica Japan ausgebaut.
„Wir sind gerade mitten in der Entwicklung intensiver Kooperationen mit Kultur- und Technologie-Einrichtungen in der Bay Area, San Francisco, Silicon Valley“, berichtet Stocker weiter. „Und wir machen heuer im Rahmen unseres Festivals ein neues Format, das sich ,AI Meets Music‘ nennt. Darin wollen wir die Begegnung und Auseinandersetzung von menschlicher Kreativität und technologischer Perfektion auch diskursiv auf eine breitere Basis stellen: Wie kann man das nicht nur auf Konferenzen diskutieren, sondern auch als breiteres kulturelles Thema positionieren?“
Im Linzer Festival werde es einen eigenen Tag geben, an dem unter dem Titel „European Forum for Digital Humanism“mit Experten „aus Kultur, Academia und Wirtschaft erörtert wird, ob es einen dritten, europäischen Weg geben kann, der auch ökonomische Chancen hat. Denn wenn es nicht zu einer entsprechenden wirtschaftlichen Wertschöpfung kommen kann, nützt uns der ganze Idealismus nicht.“(ploe)