Der Standard

Von Dichand zack, zack, zack zu Fellner

- Harald Fidler

In Wolfgang Fellners

Welt ist Richard Schmitt einer der schlüssigs­ten und wohl auch klügsten Züge seit der Gründung von Österreich. Schmitt, bisher bei der Krone, wird Chefredakt­eur Online und TV von Fellners Oe24.

Richard Schmitt (50) produziert­e jene Zeitung sehr erfolgreic­h, die Fellners Österreich zuvor und in die Quere kam und den Gratismark­t Wien und Umgebung besetzte. Von 2004 bis 2011 war er Chefredakt­eur von Heute. Danach führte er

krone.at zu heutiger Größe, mit kräftigem Händchen für den Boulevard entlang von Verbrechen und Polizei, Stars und Sternchen, Politik und Kampagne gegen Wiens Finanzstad­trätin Renate Brauner, gegen Schriftste­llerin Stefanie Sargnagel, gern auch immer wieder über und gegen Flüchtling­e. In engem Zusammensp­iel mit der langjährig­en Social-Media-Größe Heinz-Christian Strache. Man spiele da Pingpong, vertraute er sinngemäß dem Magazin Fleisch an. Schmitts

Krone.at bot dem FPÖ-Chef, wie auch das Blatt, viel Teilsames.

Und dann kam das Ibiza-Video, in dem Strache vor einer angebliche­n russischen Milliardär­in von der Übernahme der Krone träumt und zack, zack, zack die Führung austausche­n will, um das Blatt auf blaue Linie zu bringen.

Im selben Video lobt Strache Schmitt, mit dem er sich regelmäßig in größerer blauer Runde austauscht­e.

Das entschied den internen Machtkampf von Krone-Chefredakt­eur Klaus Herrmann und dem autonom agierenden krone.at-Chef. Mit 1. Juli musste Schmitt die Chefredakt­ion aufgeben, auch Berater des Herausgebe­rs war er plötzlich nicht mehr auf seinem Twitter-Account. Mit Ende Juli ging Schmitt und heuerte sofort beim Erzfeind an. Die Krone hat ihn kaltgestel­lt und gekränkt. Er hatte dort mit 18 begonnen, an U-Express und

Heute wurde er nur verliehen. Auch sein Vater und sein Schwiegerv­ater arbeiteten einst beim Kleinforma­t.

„Resilienza“ließ er sich auf den Unterarm tätowieren, er übersetzt das mit Widerstand­skraft. Der einstige Eiskunstlä­ufer und anhaltende Militärfan mit ausgeprägt­em Temperamen­t muss noch einen Modus Vivendi mit dem auch nicht leisen Wolfgang Fellner finden, dann passt er perfekt in dessen Medienwelt, die auch gern mit der FPÖ arbeitet. Was kümmern ihn seine Tweets von gestern wie: „Wie verzweifel­t muss man für die 3. Wiederholu­ng einer peinlichen Weltunterg­angsStory sein? #mitleid“(2016 über Oe24) oder: „Mein Gott, ist dieser Fellner widerlich.“(2013)?

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Foto: APA/Punz Richard Schmitt wechselt direkt von der „Krone“als Chefredakt­eur zu „Oe24“.

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