Sie können Weihnachten kaum erwarten? Dann sollten Sie heute noch den ganzjährig geöffneten „Wiener Christmas Salon“in der Wiener Innenstadt besuchen. Sie hassen Weihnachten? Dann lassen Sie es lieber bleiben. Wir wagten eine Stippvisite bei Tropenhitze.
aber auch im Sommer so wie Christbäume, kitschig überladen, mit silbernen Schleifen, Riesenchristbaumkugeln und Schneestaub.
Das Geschäft ist ein Setzkasten aus Weihnachtsnippes mit mehr als 1000 verschiedenen Artikeln, die in allen möglichen Ländern eingekauft werden: Schneekugeln, Magnete, Schmuck aller Art, Taschentücher, Kränze aus Tannennadeln, Engerln, Spielzeugeisenbahnen, Flügel, handbemalte Glaskugeln, die eine 82-jährige Dame anfertigt, Rentiere, Sterne, wie man sie am Himmelszelt lange sucht, und und, und, und. Auch Sisi taucht auf. Was hat die hier verloren? „Sie ist das berühmteste ‚Christkind‘ der Welt, hat sie doch am 24. Dezember Geburtstag. Wir feiern jedes Jahr eine Geburtstagsparty für sie“, erzählt die aus Ungarn stammende Geschäftsführerin, während aus den Lautsprechern ein geklimpertes Oh Tannenbaum zu hören ist. Besser als Last Christmas. Doch das kommt noch. Bestimmt. Natürlich dürfen auch Krippen nicht fehlen, schließlich ist Juli. Fast bekommt man Mitleid mit den in Mäntel gehüllten Hirten. Ganz zu schweigen vom Jesuskind in seinem Strohbettchen.
Das Geschäft als Riesenweihnachtskramuriladen zu bezeichnen hieße, Gosztola unrecht zu tun, denn im Untergeschoß ihres Salons geht die Weihnachtspost erst so richtig ab. Hier ist eine Art Museum untergebracht, mit Privatsammlungen, altem Weihnachtsschmuck, einer Riesenkrippe, einem gemauerten Kamin, einem weiteren Weihnachtsmann, prallgeschmückten Bäumen, schneeweißen Riesen