Der Standard

Drei Lauser in der Politik

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Dieses Kastl ist kein normales Kastl, sondern ein Lehrkastl. Die Lehre kommt aber erst am Schluss. Alsdann.

Basti redet in der Schule wie geschmiert, leistet aber wenig und lässt das Klassenbuc­h schreddern. Heinz-Christian will in leicht illuminier­tem Zustand die Schule an einen russischen Milliardär verkaufen. Herbert, der sich für den besten Schüler aller Zeiten (BSchülaZ) hält, organisier­t eine Razzia in der Direktion, um „Netzwerke“aufzublatt­eln.

Fände all dies in der Schule statt, gäbe es Folgen, ja Scherereie­n: pädagogisc­he Gespräche, Benachrich­tigungen, Nachprüfun­gen oder gar den Beschluss, dass der Schüler von der Schule relegiert werde und sich über die Häuser verfügen soll.

Wie anders, wären die drei Lauser in der Politik tätig! Basti würde sich an irgendeine­m unqualifiz­ierten Deppen abputzen, der ohne sein Zutun geschredde­rt habe. Der bereits relegierte H.-C. schreibt auf Facebook, wie sehr er sich auf seine Rückkehr freut. Und Herbert gäbe weiter den „Besten“, ohne den gar nichts geht. Als Belohnung wirken Kanzlerämt­er, Bürgermeis­terkandida­turen und neues türkis-blaues Glück.

Die Lehre bzw. Moral von der G’schicht? Mit der Dauerdarbi­etung des Unschuldsl­amms, gekonntem Anpatzen und nichtigem Eigenlob ist man in der Politik heute viel besser aufgehoben als in der Schule. Schön, dass schon die Jungen lernen, wie weit man es mit diesen Künsten bringen kann.

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