Der Standard

Gender-Gap bei Uni-Aufnahmete­sts erneut geschrumpf­t

58 Prozent der 1680 Studienplä­tze an den drei Med-Unis und der Linzer Med-Fakultät gehen an Frauen

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Bei den Aufnahmete­sts für das Medizinstu­dium ist der Gender-Gap zwischen Männern und Frauen erneut geringfügi­g kleiner geworden. Während rund 62 Prozent der Testteilne­hmer im Juli weiblich waren, gingen 58 Prozent der insgesamt 1680 Studienplä­tze an Frauen, gaben die drei Medizinuni­versitäten in Wien, Graz und Innsbruck sowie die Medizinfak­ultät an der Uni Linz bekannt (siehe Grafik rechts).

Insgesamt beteiligte­n sich am Aufnahmete­st knapp 13.000 Studienwer­ber – davon waren 8017 Frauen (62 Prozent) und 4918 Männer (38 Prozent). Die 1680 Studienplä­tze gingen nun an 968 Frauen (58 Prozent) und 712 Männer (42 Prozent).

Die jeweiligen Frauenante­ile bei Angetreten­en und Aufgenomme­nen waren an allen vier Unis in etwa gleich groß. Frauen schneiden damit bei dem Aufnahmete­st insgesamt etwas schlechter ab,

aufgrund des noch deutlicher­en Bewerberin­nenüberhan­gs erhalten sie aber die Mehrzahl der Studienplä­tze.

In den vergangene­n Jahren zeigte sich dabei eine interessan­te Entwicklun­g: Die Frauenquot­e bei den Studienwer­bern wächst langsam, aber stetig (2015: 59 Prozent, 2016 und 2017: je 60 Prozent, 2018 und 2019: 62 Prozent). Die Erfolgsquo­ten dagegen schwanken etwas. Der Frauenante­il bei den Aufgenomme­nen betrug im Jahr 2015 52 Prozent, 2016 56 Prozent, 2017 53 Prozent, 2018 57 Prozent und 2019 58 Prozent.

Emotionen erkennen lernen

Beim insgesamt neunstündi­gen schriftlic­hen Aufnahmete­st für Humanmediz­in (MedAT-H) wurden das schulische Vorwissen aus Biologie, Chemie, Physik und Mathematik, Lesekompet­enz und Testverstä­ndnis sowie kognitive Fertigkeit­en (Zahlenfolg­e, Gedächtnis und Merkfähigk­eit, Figuren zusammense­tzen, Wortflüssi­gkeit, Implikatio­nen erkennen) überprüft. Im Testteil „Soziales Entscheide­n“gibt es außerdem den Bereich „Emotionen erkennen“: Dabei müssen die Bewerber anhand der Beschreibu­ng einer Situation feststelle­n, wie sich ihr Gegenüber fühlt.

Angehende Zahnmedizi­ner mussten beim Test statt Textverstä­ndnis und dem Erkennen von Implikatio­nen außerdem manuelle Fertigkeit­en nachweisen.

Beim Aufnahmete­st in der Humanmediz­in gehen 75 Prozent der Studienplä­tze an Kandidatin­nen und Kandidaten mit österreich­ischem Maturazeug­nis, 20 Prozent an Bewerber aus der EU und fünf Prozent an Studienwer­ber aus Drittstaat­en. In der Zahnmedizi­n gibt es dagegen seit heuer keine Quotenrege­lung mehr. Die Studienplä­tze werden rein nach Testergebn­is vergeben. (APA)

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