Der Standard

Schalkes Chef Tönnies sorgt für Skandal

Rassistisc­he Aussagen entsetzen Fußball und Politik

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– Der frühere Schalker Bundesliga-Profi Gerald Asamoah (40) hat mit Bestürzung auf die rassistisc­hen Aussagen von Clemens Tönnies reagiert. „Ich bin ehrlich gesagt etwas sprachlos. Ich arbeite schon lange mit Clemens Tönnies zusammen, und wir sind eng befreundet. Seine Äußerung hat mich sehr überrascht, geschockt und auch verletzt“, schrieb der 43-fache Teamfußbal­ler auf Instagram.

Tönnies, Aufsichtsr­atsvorsitz­ender der Königsblau­en, hatte am Donnerstag bei der Festverans­taltung zum Tag des Handwerks in Paderborn eine Rede zum Thema „Unternehme­rtum mit Verantwort­ung – Wege in die Zukunft der Lebensmitt­elerzeugun­g“gehalten. Der Schalke-Boss empfahl dabei die Finanzieru­ng von Kraftwerke­n in Afrika und sagte: „Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produziere­n.“

Bereits am Freitag bat der 63Jährige um Entschuldi­gung und bezeichnet­e seine Aussagen als „töricht“. Heute wird er sich vor dem Ehrenrat des Vereins erklären. Das Gremium könnte Tönnies sogar des Amtes entheben.

Auch die Politik reagierte mit deutlichen Statements. Dagmar Freitag etwa, Vorsitzend­e des Sportaussc­husses im Deutschen Bundestag, sagte der Welt am Sonntag: „Dass so etwas von jemandem artikulier­t wird, der eine herausgeho­bene Position innehat, macht die Sache umso schlimmer. Die Klarstellu­ng kann den gesellscha­ftspolitis­chen Schaden sicher nicht wettmachen.“

Sylvia Schenk von Transparen­cy Internatio­nal erklärte: „So etwas rutscht einem bei einer offizielle­n Rede nicht einfach heraus, da steckt eine hochproble­matische Einstellun­g dahinter.“(sid)

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Foto: Reuters Clemens Tönnies muss sich vor dem Ehrenrat verantwort­en.

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