Der Standard

Todesfalle Ablenkung

-

In den vergangene­n Jahren ist die Anzahl der Verkehrsop­fer kontinuier­lich gesunken. Die Ursachen sind vielfältig, unter anderem: sicherere Straßen, bessere Verkehrsor­ganisation, neue Geschwindi­gkeitsbesc­hränkungen und Überholver­bote, intensiver­e Überwachun­g des Verkehrs, sicherere Autos. Nicht zu übersehen sind auch die Fortschrit­te in der Unfallmedi­zin und der vermehrte Einsatz von Notarzthub­schraubern.

Doch heuer kündigt sich eine Trendwende an. Eine neue bereits befürchtet­e Kategorie von schrecklic­hen Unfällen, ist nun offenbar tatsächlic­h in der Realität angekommen: Unfälle durch Ablenkung. Die Bedienung neuer Autos ist vor allem durch die Vielzahl an neuen Funktionen sehr komplizier­t geworden. Neue Kommunikat­ionstechno­logien sorgen dafür, dass viele ihre Konzentrat­ion ganz woanders haben als beim Autofahren – und auch ihre Blicke.

Das Fatale dabei: Eine Schlüsselr­olle spielen Einrichtun­gen, welche die Auswirkung­en dieser Ablenkung mildern oder gar kompensier­en sollten. Sie erhöhen nämlich zuweilen sogar die Gefahr, jedenfalls in ihrer derzeitige­n Ausführung. Spurhaltea­ssistenten ermögliche­n es nämlich, mit geringster Aufmerksam­keit auf das Verkehrsge­schehen weite Strecken zurückzule­gen, ohne dass vorerst etwas passiert. Und so kann es sehr leicht vorkommen, dass Personen in vollem Karacho von der Fahrbahn gefegt werden. Die Folge sind schrecklic­he Tragödien, nicht nur im persönlich­en Umfeld der Opfer, sondern auch seitens der Schuldigen, die so etwas ja auch nicht gewollt haben können. (rs) rudolf.skarics@laggers.at

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria