Österreichs Unis weiter abgeschlagen
Schanghai-Ranking: Sechs österreichische Universitäten in den Top 500
– Österreichs Universitäten müssen sich bei internationalen Qualitätsrankings – gerade was die Konkurrenz in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien betrifft – traditionell mit mittleren und hinteren Plätzen zufriedengeben. Auch das aktuelle Schanghai-Uni-Ranking bestätigt diese Tendenz. Bereits zum 17. Mal in Folge belegt die US-amerikanische Harvard University den vordersten Rang der Bestenliste, darauf folgt – als beste europäische Hochschule – die University of Cambridge. Dahinter rangieren altbekannte Vertreter aus Übersee: das Massachusetts Institute of Technology (MIT), die University of California in Berkeley und die Princeton University. Europas Spitzenreiter ist die ETH Zürich auf Rang 19.
Als beste österreichische Universität findet sich die Uni Wien – im Vergleich zum Vorjahr unverändert – in den geblockten Plätzen 151 bis 200 wieder. Eine Auswahl österreichischer Unis folgt dann weiter hinten: Sechs Unis, darunter unter anderen die Medizin-Uni Wien und die Uni Innsbruck, landen in den Top 500, sechs weitere finden sich unter den Top 1000. Ab Platz 101 wird nur mehr gruppiert gerankt.
Einzelne österreichische Institute konnten in einem detaillierten Fach-Ranking des Beratungsunternehmens, das die Schanghai-Bestenliste kürt, deutlich bessere Ergebnisse einfahren. So belegte die Veterinärmedizinische Universität den fünften Platz, das Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien Platz 13 und die Montanuniversität Leoben Platz 15 im Fach Metallurgie. In der jetzt vorliegenden Gesamtaufstellung befinden sich jedoch mehr als ein Fünftel der 1000 gelisteten Hochschulen aus den Vereinigten Staaten, aus Großbritannien kommen 61 Universitäten.
Der Fokus des Schanghai-Rankings liegt vor allem auf der Forschungstätigkeit der jeweiligen Universitäten. Am stärksten ins Gewicht fällt dabei die Qualität der Wissenschafter und des Forschungsoutputs, die anhand der Zahl der Nobelpreis- bzw. Fields-Medaillen-Gewinner und der Zahl an renommierten Veröffentlichungen und Zitationen ermittelt wird. Die Qualität der Ausbildung wie auch die Produktivität der Forscher spielen eine nachgeordnete Rolle.
Um die Forschungstätigkeit österreichweit voranzutreiben, plante die vergangene Regierung die Einführung einer Exzellenzinitiative, bei der ein Teil des Universitätsbudgets auf Basis von Wettbewerb vergeben werden sollte. Dies sollte auch dazu beitragen, dass Österreichs Universitäten in ebensolchen internationalen Rankings nach oben klettern, dass sich die Reputation verbessert und der Universitätsstandort so auch für ausländische Forscher attraktiver gemacht wird. (wif, APA)