Ex-Landeshauptmann verteidigt KTM-Kulturförderung
Josef Pühringer: „Geht auf meine Kappe“– Landtagsbeschluss dürfte es keinen gegeben haben
In der Causa KTM-Motohall meldet sich jetzt Altlandeshauptmann Josef Pühringer in den Oberösterreichischen Nachrichten zu Wort: „Das geht auf meine Kappe – und Stelzer muss es ausbaden.“Der „einstimmige Grundsatzbeschluss der Landesregierung“zur 1,8 Millionen hohen Kultursubvention gibt weiter Rätsel auf. Eine aktuelle Anfrage beantwortet das Büro des Landeshauptmanns ausweichend und verweist stattdessen auf Aussagen des KTM-Finanzvorstands. Wie
berichtet, ist dieser Beschluss nicht auffindbar. Kein Wunder, dem Vernehmen nach gibt es keinen. Das Projekt KTM-Motohall dürfte, kurz vor der Landtagswahl im Herbst 2015, schlicht Chefsache gewesen sein.
Die behauptete Bewertung des Konzeptes durch den Museumsverbund existiert ebenfalls nicht. Aus einer dem STANDARD vorliegenden Mailkonversation geht lediglich eine Beratung, jedoch keine inhaltliche Beurteilung hervor. Für die Kulturdirektion des Landes war das ausreichend. Sie befand die „digitale Erlebniswelt rund um die Geschichte der Marke“(KTM) für „wertvoll“und bewilligte diese Anschubfinanzierung. Dass künftig auch Sonderausstellungen gefördert werden, will Kulturdirektor Reinhold Kräter nicht ausschließen.
Hätte KTM-Chef Stefan Pierer keine Spende an die ÖVP geleistet, wäre das ja gar nie Thema geworden, ist Pühringer überzeugt. Es sei „Geschmacksache, ob dieses Geld aus der Kulturförderung“ oder anderen Töpfen käme. Auf Gemeindeebene wurde die Realisierung dieser Touristenattraktion für Mattighofen ebenfalls emsig unterstützt. Nicht nur mit Subventionen. Dem größten Kommunalsteuerzahler kam man 2018 auch beim Kauf des Grundstückes unter dem Marktwert entgegen: Private zahlen dort um die 250 bis 300 Euro pro Quadratmeter, KTM bekam das Areal für je 130 Euro. Im Gemeinderat hatte die ÖVP dagegengestimmt, hier setzten sich SPÖ und FPÖ durch. (kron)
Bei diesem Langessay ergibt sich selbstredend das Problem des Verfallsdatums. Das Manuskript war mutmaßlich im späten Frühjahr 2018 abgeschlossen. Nicht wenige Beispiele sind heute schon vergessen, übertönt von neueren Tabubrüchen, Skandalen und Lügen. Was sie zudem etwas länger hätte ausführen können, ist der neopuritanische Extremdogmatismus an Universitäten und dessen reaktionär-rassistischer Backlash.
Ein kluges Buch, ein nachdenkliches, nicht selten ein pessimistisch stimmendes, in welche moralisch wie geistig bestürzenden Zeiten sich die Welt zurückkatapultiert hat.