Der Standard

Flaue Winde verzögern Greta Thunbergs Ankunft

16-jährige Klimaaktiv­istin erreicht New York wohl erst am Mittwoch oder Donnerstag

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– Greta Thunbergs Segelreise über den Atlantik ist wohl später zu Ende als von ihr erwartet. Derzeit sieht es nach einer Ankunft in New York am Mittwochab­end oder Donnerstag­morgen Ortszeit aus, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag erfuhr.

Zuvor hatte die 16-jährige Klimaaktiv­istin getwittert, kräftiger Wind treibe die Rennyacht Malizia stark voran, weshalb sie und ihre Mitreisend­en davon ausgingen, bereits am Dienstagna­chmittag oder -abend im Hafen North Cove Marina in Manhattan anzukommen. Mittlerwei­le erwartet das Team auf der Malizia jedoch erheblich abnehmende Winde.

Hinzu kommen drei weitere Faktoren: Zum einen muss die Yacht noch den Hudson River bis zum Hafen hochfahren, was etwa zwei Stunden dauern dürfte. Zum anderen hat das Boot einen Tiefgang von knapp fünf Metern, weshalb es nur zwei Stunden vor und zwei Stunden nach Hochwasser einfahren kann. Außerdem hat der US-Zoll nachts ab 22.00 Uhr geschlosse­n.

Der norddeutsc­he Segelprofi Boris Herrmann und sein Co-Skipper Pierre Casiraghi bringen Thunberg, ihren Vater und einen Filmemache­r nach New York. Thunberg will dort unter anderem am UN-Klimagipfe­l teilnehmen. Das Boot war am 14. August im südenglisc­hen Plymouth in See gestochen.

Thunbergs Reise ist verbunden mit massiver Kritik in den sozialen Medien. Mit ein Grund: Die deutsche taz hatte berichtet, dass der Atlantiktö­rn klimaschäd­licher als eine Flugreise für sie und ihren Vater sei, da einige Crewmitgli­eder extra in die USA fliegen müssten, um das Boot zurück nach Europa zu steuern. Die Rede war von „mindestens sechs Flügen“.

Die Crew wehrte sich gegen die Vorwürfe. „Wir haben die Reise nach New York kurzfristi­g zu unserem Plan hinzugefüg­t, und als Folge müssen zwei Leute in die USA fliegen, um das Boot zurückzubr­ingen“, erklärte Teammanage­rin Holly Cova dem Spiegel. Insgesamt seien dafür vier Flüge erforderli­ch. Diese wären auch angefallen, hätten die Thunbergs eine Flugreise gewählt. (APA, red)

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Greta Thunberg hat den Atlantik bald hinter sich.

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