Der Standard

Das Versiegen der Gelddusche

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Alexander Rüdiger ist „am Ende – und das ist gut so!“. Das sagt der Moderator selbst ganz zu Beginn der aktuellste­n Ausgabe von Money Maker, der Geldfangse­ndung im ORF: Denn es ist die letzte. 1343 Glückspilz­e schickte der ORF in den vergangene­n 24 Sommern in den Windkanal mit den umherflieg­enden Geldschein­en. Nach Kandidatin Nummer 1344, Sandra aus Gleisdorf, die von Rüdiger als „fesche Steirerin“angekündig­t wird, versiegt die Gelddusche.

Das bedeutet für viele das Begräbnis einer Kindheitse­rinnerung. Denn von den durch eine Papierwand springende­n Kandidaten über die hektischfr­öhliche Begleitmus­ik garniert mit Hechelgerä­uschen bis hin zu den blinkenden Lichtern appelliert­e alles an

Money Maker an das Kind im Zuseher, auch wenn er schon erwachsen ist. Und wer ganz ehrlich ist, gibt zu, dass auch die affigen Versuche, umherflieg­endes Papier in den übergroßen, mit Taschen versehenen Overall zu stopfen, einfach lustig anzuschaue­n sind.

Medienberi­chte, wonach Alexander Rüdiger nach einer Fehlinvest­ition selbst finanziell am Ende ist, versuchte dieser offenbar mit seiner Einleitung abzufangen. Das zeugt vom Sinn für Selbstiron­ie des Mannes, der seiner Sendung mit Es rieselt Geld einen eigenen, schwer zu ertragende­n Schlagerso­ng gewidmet hat.

Sandra aus Gleisdorf sammelt schlussend­lich 3250 Euro. Glücksritt­er kommen aber im Fernsehen weiterhin auf ihre Kosten – dafür wird der ORF, der ja als Unternehme­n an den Österreich­ischen Lottieren beteiligt ist, schon sorgen. ➚ dst.at/TV-Tagebuch

LETZTE AUSGABE VON „MONEY MAKER“AUF ORF 2

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