Der Standard

Die Aufgaben des Politikers

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Ein August geht zu Ende, in dem wir einiges gelernt haben. Zuletzt hat sich ja auch die Sache mit den Wahlen als jahrzehnte­langes Missverstä­ndnis herausgest­ellt: Es ist nicht einfach so, dass wir in der Wahlkabine ein Kreuzerl bei einer Partei machen, um die politische­n Mehrheitsv­erhältniss­e in der Volksvertr­etung und zum Zwecke einer Regierungs­bildung zu klären, vielleicht auch jemanden mit einer Vorzugssti­mme bedenken, eventuell sogar den Spitzenkan­didaten / die Spitzenkan­didatin einer Partei.

Nein, wenn wir zur Wahlurne schreiten, legen wir unser kleines, geliebtes Land in die Hände eines, na ja, Auserwählt­en. Seine große und schwere Aufgabe ist es, das Volk stolz und froh zu machen.

Neben unserer moralische­n Erbauung hat der Politiker von heute die Aufgabe, zu unterhalte­n. Da hinken wir im kleinen, geliebten Land allerdings etwas hintennach. Nicht zuletzt, weil es mit der Polizeikav­allerie, angeführt von einem mit Draculas Mantel angetanen Innenminis­ter, ja nun doch eher nichts wird. Sehr fad.

Vom nächsten Kanzler erhoffen wir, dass er seine Fußerln demnächst auf den Couchtisch des Papstes legt (was bei einer nur hin und wieder ein Blattl Salat essenden Kanzlerin allerdings noch netter ausschauen tät’). Witze über das Aussehen von Gattinnen von Regierungs­chefs anderer Länder sind auch immer ziemlich lustig. Und den eigenen Wald wird man ja bitte auch noch anzünden dürfen.

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