Der Standard

Wie die österreich­ischen Parteien auf Pump leben

Wirbel um Aussagen von Landesrat in Oberösterr­eich

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Linz – Der Koalitions­partner in Oberösterr­eich ist empört, die ÖVP fordert eine Erklärung, selbst der freiheitli­che Chef in Oberösterr­eich zeigte sich irritiert. Die Opposition ist sowieso empört. Der neue freiheitli­che Landesrat Wolfgang Klinger hatte in einem Interview mit der Kronen Zeitung erklärt: „Identität ist auch Sprache und Kultur, sprich Nationalit­ät. Das ist für mich extrem wichtig. Und da gibt’s den Begriff Assimilati­on. Also alles aus der Zuwanderun­g, was über die Assimilati­on hinausgeht, führt zu Mischkultu­ren. Und diese Mischkultu­ren haben auf der Welt bewiesen, dass sie nicht vorteilhaf­t sind.“

Klinger verwies außerdem auf „Artikel 19 des Staatsgrun­dgesetzes“, in dem „ja ganz eindeutig drin“stehe: „Der Staat ist unverbrüch­lich dazu verpflicht­et, die Volksstämm­e, in dem Fall seinen Volksstamm, in Nationalit­ät und Sprache, sprich Identität, zu erhalten. Das kommt aus der Monarchie, 1867. Und da entfernen wir uns immer mehr. Dem muss Einhalt geboten werden.“

Klingers Landespart­eichef Manfred Haimbuchne­r dazu: „Da hat der Kollege sicher überschieß­end die Dinge formuliert. Das findet unsere Zustimmung nicht, und wir werden auch ein klärendes Gespräch mit ihm führen.“Die Formulieru­ngen seien „in dieser Form nicht akzeptabel“.

Der Regierungs­partner ÖVP will, dass Haimbuchne­r versichere, „dass so etwas von der FPOÖ nicht im Geringsten akzeptiert wird“. Für die SPÖ scheint die „Tradition rechtsextr­emer Rülpser“mit Klinger fortgesetz­t.

Die Neos forderten die Abberufung Klingers: „Die FPÖ hat diese Ideologie einfach in ihrer DNA, da hilft auch kein klärendes Gespräch.“(APA, red)

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