Nach Budgetkürzung gibt es noch weniger Sozialarbeiter in Schulen
„Integrationstopf “des Bundes aufgelöst: Nur noch 76 Posten für Schulsozialarbeiter
Wien – Trotz Protesten und Forderungen zahlreicher Bildungsexperten sowie Lehrer und Direktoren wird es im heurigen Schuljahr noch weniger Sozialarbeiter an den Schulen geben als zuvor: Da der Bund die Finanzierung über den „Integrationstopf“beendet, sinkt die Zahl der Planstellen für Sozialarbeiter, Psychologen und Sozialpädagogen von 107 auf 76. Der Bund begründet diese Maßnahme mit dem Rückgang an Flüchtlingen.
Bildungsministerin Iris Rauskala macht im STANDARD-Interview auf die überdurchschnittlich gute Ausstattung im pädagogischen Lehrerbereich zulasten psychologisch-sozialen Personals aufmerksam. Darauf habe der Bund nur beschränkt Einfluss. Bei den Sozialarbeitern hätten die Länder nicht mehr Bedarf angemeldet. Grundsätzlich sei der Bund zu einer Kofinanzierung bereit. (red)
Alle Bauernhöfe ausgebucht? Alle Kinderthermen überfüllt? Während eine nicht geringe Anzahl von Eltern wohl froh ist, die eben zu Ende gehenden neun Wochen Sommerferien irgendwie hinter sich gebracht zu haben, planen andere bereits den nächsten Urlaub mit dem Nachwuchs. Einheitliche Herbstferien gibt es in Österreich zwar erst
ab dem nächsten Schuljahr, mit der Behelfskonstruktion der schulautonomen Tage geht sich für manche Familien aber auch heuer rund um den Nationalfeiertag am 26. Oktober eine kleine Verschnaufpause abseits der eigenen vier Wände aus – sofern Job, Haushaltsbudget und unterschiedliche Schultypen der Kinder das zulassen. Jetzt dürfen nur die anderen Heerscharen von Familien nicht dasselbe Reiseziel zur Destination ihrer Wahl küren.
Im niederländischen Apeldoorn hat man sich vom Einheitliche-Ferien-für-alle-Modell schon vor zehn Jahren verabschiedet. Als eine von zwölf Schulen hat die einst kleine Grundschule ein Pilotprojekt gestartet. Die Idee: Jede Familie nimmt sich wochenweise frei, wann sie will – nur über Weihnachten haben alle für zwei
Wochen Pause. Einige Lehrkräfte wollten da nicht mitmachen, haben sich an anderen Schulen beworben. Auch viele Eltern hatten Sorge, ob das Modell funktionieren kann, erzählt Direktor Hans Van der Most dem STANDARD. Bei ihm an der Sterrenschool habe sich das Experiment jedenfalls bewährt: Man wuchs von 60 Schülerinnen und Schülern auf 180, diese werden von neun Lehrkräften und fünf Assistentinnen und Assistenten betreut – oft jahrgangsübergreifend, jedenfalls sehr flexibel und individuell. „Für die Lehrkräfte bedeutet das mehr Arbeit“, weiß Van der Most. Fällt ein Test in die Reisezeit eines Kindes, muss dieser vorab oder hinterher absolviert werden, jede Schülerin und jeder Schüler hat einen eigenen Stundenplan. Eltern müssen alle sechs Monate ihre Urlaubspläne bekanntgeben, Änderungswünsche können einen Monat im Voraus deponiert werden. Was nicht geht: „Manche Eltern sagen, sechs Wochen Ferien sind genug für ihre Kinder“, erzählt Van der Most, „die müssen wir erinnern, dass noch einiges an Urlaub offen ist.“Das funktioniere dann auch.
Nicht an allen Pilotschulen hatte das Projekt Erfolg. Aktuell sind nur noch sechs der einst zwölf Ferienpioniere mit an Bord. Und: „Wir haben Probleme mit der Politik“, erzählt der Direktor. Die will den Schulversuch im August 2020 auslaufen lassen. Dabei ist sich Van der Most sicher: Es brauche nur Zeit, um alle für den ungewöhnlichen Schulalltag zu gewinnen. An der Sterrenschool hat man zwei Jahre mit Planung und Überzeugungsarbeit verbracht.