LESERSTIMMEN
Eine Zumutung
Betrifft: Pensionskassenprobleme Besten Dank an die Redaktion, dass dem Thema Krise der Zweiten Säule der Altersvorsorge über Pensionskassen im STANDARD (am 3. September 2019 erschienen) so prominenter Raum gegeben wurde. Das System ist gescheitert. Peter Pilz ortet einen Skandal. Diesen gibt es, aber nicht durch Spekulation und Gezocke, sondern durch völlig falsche Ertragserwartungen und Zusagen bei der Veranlagung der Pensionsrückstellungen durch die Pensionskassen und in der Folge Pensionskürzungen bei mehr als der Hälfte der Berechtigten von bis zu weit über 50 Prozent.
Bei Nullzinsen auf Anleihen und Turbulenzen auf den Aktienmärkten versagt ein konventionelles Anlagemanagement mit und ohne Gezocke. Andreas Zakostelsky als Sprecher der Pensionskassen sollte besser wissen, was Fakt ist: Es geht im Pensionskassensystem nicht um eine Vermehrung des Vermögens der Pensionskassenberechtigten, sondern ausschließlich um eine wertgesicherte Pensionszahlung. Die Durchschnitts-Pensionskassenpension ist heute nach seiner Aussage 474 Euro pro Monat, sie ist damit niedriger als der Vergleichswert zu Anfang der 2000er-Jahre und hat heute im Durchschnitt nur noch zwei Drittel der ursprünglichen Kaufkraft. Meine Pensionskassenpension wurde z. B. 2009 um 20, 2011 um zehn und in diesem Jahr um mehr als zwölf Prozent gekürzt. Einige Erhöhungen im Ausmaß der Inflationsrate dazwischen haben am Verlust von gut 50 Prozent über die Jahre nichts geändert. Hier liegt zwar kein Skandal im Sinne von Pilz vor, doch für schwer geschädigte Pensionskassenpensionsbezieher sind Beschwichtigungen der Verantwortlichen eine Zumutung. Max Arbesser
1130 Wien
Vorurteilshilfe
Betrifft: „Mischkulturen“Erlauben Sie mir einen Versuch, Herrn Klinger bei der Arbeit an seinen Vorurteilen zu unterstützen. Herbert Kickl hat Philosophie studiert, Boris Johnson klassische Altertumswissenschaften und Joseph Goebbels Germanistik. Da sind mir die Diplomingenieure Leopold Figl und Franz Fischler allemal lieber. Ulrich Wieltsch
4020 Linz