Plastik, Metall und Getränkekartons teilen bald einen Container
Wien – Die gelbe und die blaue Tonne werden in Wien bald eins: In sechs Monaten wird das Müllsystem umgestellt. Das soll das Mülltrennen einfacher machen und die Anzahl der Lkw-Fahrten verringern, erklärt Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Montag.
Bisher kam Metall in die blau gekennzeichnete Tonne, Plastikflaschen und Getränkekartons kamen in die gelbe Tonne. Wegen Platzknappheit konnten bisher nicht an jedem der 6500 Standorte alle Tonnen stehen. Die kommende grün-blaue Variante soll überall verfügbar sein. Weil Plastik und Metall nicht mehr getrennt voneinander abgeholt werden müssen, wenn sie in einer gemeinsamen Tonne liegen, soll das 80.000 Transportkilometer einsparen. 350.000 Tonnen Abfall werden jährlich in Wien gesammelt, davon sind etwa 5300 Tonnen Plastikprodukte und 2300 Tonnen Dosen und Metall.
Sortieranlage in Graz
Ein Container für alles bedeutet, auch das betont man bei der Stadt Wien, nicht das Ende der Mülltrennung. Dank neuer Sortiertechnologien könnten die Stoffe anschließend getrennt weiterverarbeitet werden. So werden etwa in landesweit 14 Anlagen Metalle mit Magneten und Metallabschneidern vom Rest abgesondert.
Der Inhalt der neuen blau-gelben Wiener Tonnen wird künftig in Graz sortiert. Christoph Scharff, Vorstand der Altstoff Recycling Austria, betont: Sie müssten ohnehin in den Süden, weil dort die meisten Kunststoffverwerter angesiedelt sind. (elas)