Der Standard

SPÖ warnt vor Neuauflage von Türkis-Blau

Rendi-Wagner präsentier­t ein 164-seitiges Programm, das „ausfinanzi­ert“sei

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Wien – Gut zwei Wochen vor der Wahl hat die SPÖ nun endlich ihr Programm präsentier­t. Allerdings muss man dazu sagen: Die Sozialdemo­kraten kredenzen ihre Inhalte seit Beginn des Wahlkampfe­s in kleineren und größeren Happen über einzelne Medien und bei Pressekonf­erenzen. Am Freitag wurde das daraus entstanden­e Gesamtkonv­olut aufgetisch­t. Es umfasst 164 teils großflächi­g bebilderte Seiten und sämtliche frische sowie althergebr­achte rote Kernthemen: Klima, Pflege, Wohnen, Arbeit, Bildung, Steuern.

SPÖ-Bundesgesc­häftsführe­r Thomas Drozda betonte beim Medienterm­in am Freitag, dass sämtliche Vorhaben „ausfinanzi­ert“ seien. Will heißen: Einnahmenw­ie auch ausgabense­itig wollen die Sozialdemo­kraten bis zum Ende der nächsten Legislatur­periode je zwölf Milliarden Euro bewegen. Die vorgesehen­en Investitio­nen in Sozialsyst­em, Bildung, Justiz und Sicherheit sowie Steuersenk­ungen sollen mit Budgetüber­schüssen, Verwaltung­seinsparun­gen und Steuern für Großkonzer­ne und Millionäre gegenfinan­ziert werden.

Ausgewählt­e Forderunge­n aus verschiede­nen Bereichen: Mehr Kassenärzt­e, Lehrer und Polizisten, 1700 Euro Mindestloh­n, Ausbau der Ganztagssc­hulen, Abschaffun­g der Mehrwertst­euer auf Mieten und eine Erbschafts­steuer ab einer Million Euro. Darüber hinaus will die SPÖ eine Offensive gegen Kinderkari­es starten.

Chefsozial­demokratin Pamela Rendi-Wagner nutzte die kurzfristi­g angesetzte Programmpr­essekonfer­enz aber auch für eine Warnung vor den politische­n Gegnern: „Wer ÖVP wählt, bekommt FPÖ-Politik“, ist sie überzeugt. Eine Wiederaufe­rstehung der türkis-blauen „Ibiza-Koalition“müsse verhindert werden.

Die SPÖ will hingegen ihrem Kampagnenm­otto treu bleiben: „Menschlich­keit siegt.“RendiWagne­r peile einen Politikwec­hsel an, der Zusammenha­lt und sozialen Ausgleich in den Mittelpunk­t stelle. (mika)

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