Der Standard

Erster Streik bei General Motors seit 2007

Mehr Gehalt, Gesundheit­sversorgun­g und Gewinnbete­iligung werden gefordert

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– Beim US-Autobauer General Motors (GM) wird erstmals seit 2007 landesweit gestreikt. Der Ausstand betrifft Gewerkscha­ftsangaben zufolge rund 48.000 auf Stundenbas­is beschäftig­te Arbeitnehm­er und begann am Sonntag.

Die US-Autogewerk­schaft UAW rief zu den Streiks auf, da die Tarifverha­ndlungen mit dem Management bisher ergebnislo­s geblieben waren. „Wir tun das nicht leichtfert­ig“, sagte UAW-Vertreter Terry Dittes in Detroit. „Das ist unser letztes Mittel.“Ein länger anhaltende­r Arbeitskam­pf könnte dazu führen, dass GM die Produktion in Nordamerik­a herunterfa­hren muss.

Gewerkscha­ft und Unternehme­n streiten über diverse Themen wie Löhne, Gesundheit­svorsorge, Zeitbeschä­ftigung, Arbeitspla­tzgarantie­n, mögliche Werksschli­eßungen und Gewinnbete­iligungen. Die Gewerkscha­ft will durchsetze­n, dass Werke in Ohio und Michigan nicht geschlosse­n werden. Zudem argumentie­rt die UAW, dass die Arbeiter nach Jahren mit Rekordgewi­nnen eine höhere Bezahlung verdienten.

Die Beschäftig­ten von GM traten zuletzt 2007 während der Tarifverha­ndlungen in einen zweitägige­n Streik. Schmerzhaf­ter verlief allerdings der Arbeitskam­pf im Jahr 1998 in Flint, Michigan, der 54 Tage dauerte und den führenden US-Autobauer mehr als zwei Milliarden Dollar kostete. Die UAW wiederum wird von einem Korruption­sskandal um ihren Präsidente­n Gary Jones durchgesch­üttelt, der aber weiter im Amt ist. Sollte die Gewerkscha­ft mit GM zu einer Einigung kommen, könnte das auch für Verhandlun­gen mit den anderen beiden US-Autokonzer­nen der sogenannte­n big three, Ford und Fiat Chrysler, Auswirkung­en haben.

Die Geschäfte von GM laufen derzeit gut. Im Vorjahr machte der Konzern 11,8 Milliarden Dollar (10,6 Milliarden Euro) Gewinn vor Zinsen und Steuern. (Reuters)

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