Eckpunkte der Deutschförderklassen
Acht Kinder braucht es für die Eröffnung einer separaten Deutschförderklasse. Besuchen muss sie, wer neu im
österreichischen Schulsystem ist – also Erstklässler oder ältere Kinder, die gerade erst ins Land gekommen sind und die mangels Sprachkenntnissen dem Unterricht nicht folgen können. Festgestellt wird das seit heuer mit einem bundesweit einheitlichen Test. Er heißt Mika-D –„Messinstrument zur Kompetenzanalyse – Deutsch“. Im Prinzip handelt es sich um eine Zeichnung in A3-Größe, anhand derer bestimmte Sprachfertigkeiten abgefragt werden. Besondere Bedeutung bekommt dabei die Position des Verbs:
Steht es in der mündlichen Beschreibung des getesteten Kindes an der falschen Stelle, führt der Weg wohl in die Deutschförderklasse. 15 Stunden für Volksschulkinder, 20 Stunden für ältere
Kinder. Noten gibt es hier keine, jedes halbe Jahr wird der Sprachfortschritt getestet. Wer sich früher sprachfit fühlt, kann auch früher antreten. Spätestens nach zwei Jahren endet der Status des außerordentlichen Schülers. Bis dahin empfiehlt das Bildungsministerium, einen Fachwortschatz „auch anhand von anderen Unterrichtsgegenständen“zu erarbeiten.
Rund 9800 junge Menschen starteten mit Semesterbeginn 2018 in einer Deutschförderklasse, heuer sind es deutlich weniger – 6300.
Es gibt aber auch Hybridlösungen.
Bei weniger als acht Kindern oder bei „mangelhaften“statt „ungenügenden“Sprachkenntnissen findet die Deutschförderung in der Regelklasse statt – im Ausmaß von sechs statt vorher elf Wochenstunden. (riss)