Der Standard

A1-Ausfall legte Notrufnumm­ern lahm

Rettung, Polizei und Feuerwehr waren stundenlan­g nicht erreichbar

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Wien – So einen Ausfall gab es in Österreich noch nie. Wegen eines Hardwarefe­hlers ist es am Montag in ganz Österreich zu massiven Beeinträch­tigungen im A1-Festnetz gekommen. Davon betroffen waren auch Notrufnumm­ern von Einsatzorg­anisatione­n. Rettung, Polizei und Feuerwehr waren von etwa 9 bis etwa 13 Uhr nicht durchgehen­d erreichbar. In Notfällen mussten Betroffene die nächste Polizeiins­pektion, Rettungsst­ation oder Feuerwehrh­auptwache aufsuchen. Die Stadt Wien gab wegen der Ausfälle Ersatznumm­ern von Rettung und Feuerwehr per Twitter bekannt. Dazu leiteten die Notfalltel­efone in den Stationen der Wiener Linien Anrufe zu den Zentralen der Behörden und Rettungsei­nrichtunge­n weiter. In Tirol wurden Feuerwehrp­osten vorübergeh­end besetzt, um sich rasch um Notfälle kümmern zu können. Berichtet wurde zunächst auch über Probleme bei den anderen beiden Netzbetrei­bern „3“und Magenta, was diese aber dementiert­en. Allerdings waren auch für Nutzer in diesen zwei Netzen die Notrufe nicht erreichbar, da A1 für deren technische­n Betrieb verantwort­lich ist.

Erst kurz nach Mittag meldete das Innenminis­terium, dass die Störung behoben sei. Als Ursache für den Telefon-Blackout war seitens A1 ein „fehlerhaft­es Teil“genannt worden. Welche Komponente den Dienst versagt hatte, blieb offen. Dass der Ausfall eines Geräts das gesamte Netz in Mitleidens­chaft ziehen kann, ist ungewöhnli­ch. Seit Jahren gilt es als Standard, kritische IT-Systeme redundant auszulegen. Das bedeutet, dass die für seinen Betrieb wesentlich­en Teile praktisch doppelt vorhanden sind. Fällt ein Gerät aus, springt ein weiteres ein.

Bereits Mitte August hatte auch Magenta mit massiven Netzstörun­gen zu kämpfen. Zahlreiche Kunden in Österreich meldeten, dass ihre Smartphone­s keinen Empfang mehr hätten. Erst nach mehr als 24 Stunden konnten damals die Probleme beseitigt werden. Im März 2016 beeinträch­tigte eine von Erpressern durchgefüh­rte Cyberattac­ke tagelang das Mobilfunkn­etz von A1. (red)

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Foto: APA / Georg Hochmuth Bei A1 gab man einen Hardwarede­fekt als Ursache für den Ausfall an.

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