Der Standard

Fremdschäm­en hoch tausend

- Astrid Ebenführer

Wehe, wenn sie losgelasse­n! Dann geht es hoch her. Oder besser gesagt: Dann wird es tief, ganz tief. ProSieben strahlt derzeit jeden Dienstagab­end (ab 22.45 Uhr) die dritte Staffel der Comedy-Reihe Jerks aus. Christian Ulmen und Fahri Yardim spielen sich darin wieder selbst. Das heißt, sie tun so, als würden sie sich selbst spielen: Zwei Kumpel, die fürs Privatfern­sehen arbeiten, sich schwer tun mit fixen Beziehunge­n, auf der Suche sind nach Abenteuern und sich dabei so

CHRISTIAN ULMEN UND FAHRI YARDIM IN „JERKS“, PROSIEBEN

tollpatsch­ig anstellen, dass es eine Freude ist, ihnen zuzusehen.

Die Fettnäpfe, in die sie von Folge zu Folge stolpern, sind tief, nur mit viel Aufwand kratzen sie immer wieder die Kurve. Völlig unkorrekt werden dabei ernste Themen verhandelt: Darf man mit einer krebskrank­en Frau, die nicht weiß, dass sie Krebs hat, Schluss machen? Darf man einem Freund helfen, dessen Au-pair-Mädchen sagt, er habe sie belästigt? Wie umgehen mit einem Kind, das aus einem Seitenspru­ng entstanden ist, der Jahre zurücklieg­t und den man vor der aktuellen Freundin geheimhalt­en will?

Im Grunde sind Ulmen und Yardim zwei Gute, die um nichts in der Welt jene Menschen verletzen wollen, die ihnen etwas wert sind. Und sich genau deshalb immer wieder in skurrile Situatione­n begeben, die sie völlig überforder­n, extrem peinlich sind und lustvolles Fremdschäm­en auslösen. Das Team – vor allem Emily Cox überzeugt als naiv-liebevolle Freundin von Ulmen – ist eingespiel­t, die teils improvisie­rten Dialoge funktionie­ren.

Die Vorfreude auf eine (mögliche) vierte Staffel ist groß.

dst.at/TV-Tagebuch

Newspapers in German

Newspapers from Austria