Der Duden weist „sondieren“als bildungssprachlichen Terminus für „vorsichtiges Erkunden und Erforschen“aus – „um die Möglichkeiten zur Durchführung eines bestimmten Vorhabens abschätzen zu können“.
Ab Donnerstag wird hierzulande wieder sondiert – eine mittlerweile fast zwanzigjährige Tradition, bevor es ernst wird und Koalitionsverhandlungen mit einer Partei aufgenommen werden.
Konkret lädt Nationalratswahlsieger und ÖVP-Chef Sebastian Kurz ab Donnerstag die SPÖ, ab Freitag auch Grüne und Neos ins Winterpalais in der Wiener Innenstadt – nur die FPÖ verzichtet vorläufig auf derartige Gespräche, weil sie sich nach ihrem Wahldebakel angeblich auf die Opposition vorbereiten will.
Im Detail werden für jede Sondierungsrunde „zwei bis drei Stunden“budgetiert, heißt es aus der ÖVP, und: Dabei sollen vor allem „das Klima und der politische Stil“nach den aufgeheizten Wahlkampfzeiten zur Sprache kommen. Nachsatz: Insbesondere mit Rot gäbe es da „einige Baustellen“, nach dem Misstrauensantrag gegen Kurz & Co und den aus türkiser Sicht glücklosen Jahren von Rot-Schwarz .
Das sechsköpfige ÖVP-Team ist schon aufgestellt: Neben Ex-Kanzler Kurz selbst sitzen den anderen Parteispitzen drei Ex-Minister sowie der ÖVP-Klubchef und Kurz’ engster Berater gegenüber. DER
STANDARD hat die türkisen Player vorab einer Stärken-Schwächen-Analyse unterzogen.
Ab Donnerstag sondiert die ÖVP mit Rot, Grün und Pink, um mögliche Koalitionsverhandlungen auszuloten. Das türkise Team ist bereits aufgestellt – die sechs ÖVP-Player im Überblick. Marie-Theres Egyed, Nina Weißensteiner