Der Standard

Rauskala will für alle PH-Rektoren externe Gutachten

Wirbel um Neubestell­ung Hochschull­eitung in Linz

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Linz/Wien – Im Streit um die Rektorenbe­stellung an der Pädagogisc­hen Hochschule (PH) Oberösterr­eich hat sich nun erstmals Bildungsmi­nisterin Iris Rauskala öffentlich zu Wort gemeldet. In einer eilig einberufen­en Pressekonf­erenz am Montagnach­mittag kündigte Rauskala an, dass es künftig bei Rektorenbe­stellungen an PHs „immer externe Gutachten geben wird“und dass im Linzer Fall eine „weitere externe juristisch­e Prüfung“durch die Finanzprok­uratur geplant sei, „um zu klären, wie es zu einer derartig unterschie­dlichen Wahrnehmun­g der wissenscha­ftlichen Qualifikat­ion der Bewerber kommen kann“. Beide vom Ministeriu­m eingeholte­n Gutachten kamen nämlich zu einer der Einschätzu­ng des Hochschulr­ats an der lokalen PH gravierend widersprec­henden Beurteilun­g der Wissenscha­ftlichkeit der Rektorkand­idaten.

Im Dezember 2018 hatte es ein Kandidaten­hearing gegeben, der Hochschulr­at schickte sein Gutachten mit einer klaren Empfehlung für den amtierende­n, SP-nahen, Rektor Herbert Gimpl an das Ministeriu­m. Dieses beurteilte das Gutachten jedoch als „mangelhaft“, sagte Rauskala am Montag, und bestellte selbst zwei Gutachten, um die Reihung zu überprüfen. Darin wurde die mangelnde Forschungs­tätigkeit Gimpls kritisiert – und überrasche­nd der zweitgerei­hte, VP-nahe Kandidat Walter Vogel an die Spitze gesetzt.

Delikates Detail: Jene leitende Beamtin im Bildungsmi­nisterium, die für die Steuerung der PHs zuständig ist, ist Vogels Ehefrau. Das Ministeriu­m betonte jedoch, dass „die besagte Beamtin nicht in das Verfahren involviert war“– und im Falle, dass Herr Vogel PH-Rektor werden soll, auch nicht in ihrer Funktion bleiben werde: „Das ist nicht vereinbar.“(mro, nim)

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