Zollstreit und Brexit belasten Börsen
Die Furcht vor einem Scheitern des Teilabkommens im Zollstreit zwischen den USA und China setzt Europas Börsen zu. Erst gegen Handelsschluss grenzten die Aktienmärkte die Verluste wieder etwas ein. Auch der Dow Jones in New York schloss mit einem leichten Minus. Laut Medien sieht die Regierung in Peking noch Gesprächsbedarf, bevor sie ihre Unterschrift unter die von US-Präsident Donald Trump verkündete Einigung setzt. „Für die Märkte beunruhigend ist, dass die USA und China das Abkommen mit unterschiedlichen Worten beschreiben“, sagte Neil Wilson, Chefanalyst des Online-Brokers Markets.com. Dies deute darauf hin, dass die Fortschritte bei den Gesprächen überschaubar seien. Die USA hatten die geplante Verschärfung der Strafzölle auf chinesische Waren ausgesetzt.
Auf die Stimmung schlugen zudem die stockenden Brexit-Verhandlungen. Anleger nahmen verstärkt Kurs auf sichere Häfen. So verteuerte sich die „Antikrisenwährung“
Gold auf 1496,20 Dollar je Feinunze. Hohe Nachfrage drückte die Rendite zehnjähriger deutscher
Bundesanleihen auf minus 0,48 Prozent. Spekulationen auf eine weitere Abkühlung der Weltwirtschaft drückten zudem den Preis für die Rohölsorte Brent aus der Nordsee auf 59,30 Dollar je Barrel. An der ebenfalls schwächeren
Wiener Börse gaben Bankaktien ihre Kursgewinne von Freitag teilweise wieder ab, vor allem RBI und die Bawag mussten Federn lassen. Unter Druck standen auch Industriewerte wie Andritz, Voestalpine oder SBO. Bei Agrana haben die RCB-Analysten ihr Kursziel von 22 auf 20 Euro gesenkt, die Kaufempfehlung aber bestätigt. (red)