Schwieriges Puzzle mit türkisen und grünen Teilen
Die Grünen haben ihr Team für die Gespräche mit der ÖVP vorgestellt. Bei vielen Themen liegen die Parteien weit auseinander. Die FPÖ bietet sich als Alternative an. analysiert die Streitpunkte. DER STANDARD
Werner Kogler appelliert auch an die eigenen Leute: „Man soll sich nicht immer nur fürchten und nur die Risiken sehen, sondern möglicherweise auch Chancen.“Die Grünen wollen also positiv an die Sondierungen mit ÖVP-Chef Sebastian Kurz herangehen. Dennoch warnt der Grünen-Chef vor zu hohen Erwartungen: „Es ist tatsächlich so, die Unterschiede sind enorm.“Diese Unterschiede zwischen Türkisen und Grünen sind in unterschiedlichen Bereichen auszumachen, von der Umweltpolitik über die Bildung bis hin zur Sozialpolitik, wo es in der Frage der Mindestsicherung massive Differenzen in der Herangehensweise gibt. DER STANDARD gibt einen Überblick über die Stolpersteine, die im Zuge von Sondierungen und Koalitionsverhandlungen noch auftauchen können.
Eine Dreiervariante mit den Neos sieht Kogler skeptisch. Wenn man sich zu einer Regierungsbeteiligung durchränge, „dann wäre das schon stabil genug“.
Es war kein guter Abend für den europäischen Fußball. Während in Sofia bulgarische Fans ihren Arm zum Hitlergruß erhoben, salutierten Teile der türkischen Nationalmannschaft in Paris. Da wie dort sind Wiederholungstäter am Werk. Unbelehrbare, die sich von etwaigen Sanktionen durch die Union Europäischer Fußballverbände (Uefa) nicht abschrecken lassen. Kein Wunder, es gibt erfahrungsgemäß nicht viel zu befürchten.
Wenn im Stadion ein prokurdisches Banner aufgehängt wird, eilen wie am Montag sofort Ordner herbei. Wenn das türkische Team anlässlich einer Militäroffensive strammsteht, wartet die Uefa den Spielbericht ab. Das Regelwerk verbietet politische Äußerungen, viel mehr als Geldstrafen oder ein Match vor leeren Rängen hat der Verband aber nicht im Talon. Ein Ausschluss der Türkei, wie er nun von vielen gefordert wird, ist undenkbar. Jugoslawien durfte 1992 nicht zur Europameisterschaft, damals folgte die Uefa aber lediglich einer Resolution der Vereinten Nationen. Der Sport hört auf die Politik, nicht umgekehrt.
Bis die internationale Gemeinschaft auf die Offensive türkischer Streitkräfte reagiert, muss die Mikroebene herhalten. Der deutsche Bundesligist Fortuna Düsseldorf wirkte auf zwei seiner Profis ein, den militanten Jubel zu unterlassen. St. Pauli setzte einen Spieler vor die Tür. Zu viel des Guten? Vielleicht. Aber die Botschaft ist klar: Euer Verhalten ist mit unseren Werten nicht zu vereinen.