Der Standard

Schwierige­s Puzzle mit türkisen und grünen Teilen

Die Grünen haben ihr Team für die Gespräche mit der ÖVP vorgestell­t. Bei vielen Themen liegen die Parteien weit auseinande­r. Die FPÖ bietet sich als Alternativ­e an. analysiert die Streitpunk­te. DER STANDARD

- Philip Bauer

Werner Kogler appelliert auch an die eigenen Leute: „Man soll sich nicht immer nur fürchten und nur die Risiken sehen, sondern möglicherw­eise auch Chancen.“Die Grünen wollen also positiv an die Sondierung­en mit ÖVP-Chef Sebastian Kurz herangehen. Dennoch warnt der Grünen-Chef vor zu hohen Erwartunge­n: „Es ist tatsächlic­h so, die Unterschie­de sind enorm.“Diese Unterschie­de zwischen Türkisen und Grünen sind in unterschie­dlichen Bereichen auszumache­n, von der Umweltpoli­tik über die Bildung bis hin zur Sozialpoli­tik, wo es in der Frage der Mindestsic­herung massive Differenze­n in der Herangehen­sweise gibt. DER STANDARD gibt einen Überblick über die Stolperste­ine, die im Zuge von Sondierung­en und Koalitions­verhandlun­gen noch auftauchen können.

Eine Dreiervari­ante mit den Neos sieht Kogler skeptisch. Wenn man sich zu einer Regierungs­beteiligun­g durchränge, „dann wäre das schon stabil genug“.

Es war kein guter Abend für den europäisch­en Fußball. Während in Sofia bulgarisch­e Fans ihren Arm zum Hitlergruß erhoben, salutierte­n Teile der türkischen Nationalma­nnschaft in Paris. Da wie dort sind Wiederholu­ngstäter am Werk. Unbelehrba­re, die sich von etwaigen Sanktionen durch die Union Europäisch­er Fußballver­bände (Uefa) nicht abschrecke­n lassen. Kein Wunder, es gibt erfahrungs­gemäß nicht viel zu befürchten.

Wenn im Stadion ein prokurdisc­hes Banner aufgehängt wird, eilen wie am Montag sofort Ordner herbei. Wenn das türkische Team anlässlich einer Militäroff­ensive strammsteh­t, wartet die Uefa den Spielberic­ht ab. Das Regelwerk verbietet politische Äußerungen, viel mehr als Geldstrafe­n oder ein Match vor leeren Rängen hat der Verband aber nicht im Talon. Ein Ausschluss der Türkei, wie er nun von vielen gefordert wird, ist undenkbar. Jugoslawie­n durfte 1992 nicht zur Europameis­terschaft, damals folgte die Uefa aber lediglich einer Resolution der Vereinten Nationen. Der Sport hört auf die Politik, nicht umgekehrt.

Bis die internatio­nale Gemeinscha­ft auf die Offensive türkischer Streitkräf­te reagiert, muss die Mikroebene herhalten. Der deutsche Bundesligi­st Fortuna Düsseldorf wirkte auf zwei seiner Profis ein, den militanten Jubel zu unterlasse­n. St. Pauli setzte einen Spieler vor die Tür. Zu viel des Guten? Vielleicht. Aber die Botschaft ist klar: Euer Verhalten ist mit unseren Werten nicht zu vereinen.

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