Gegenwind bremst FACC
Die Luftfahrtbranche hat durchwachsene Monate hinter sich. Das spüren auch Zulieferer. Die oberösterreichische FACC will nun Kosten senken.
Von Höhenflügen ist in der globalen Luftfahrtindustrie derzeit nicht die Rede. Sicherheitsdiskussionen nach den Abstürzen der Boeing-737-MaxMaschinen und der Handelsstreit zwischen China und den USA sorgen für durchwachsene Stimmung. Im ersten Halbjahr 2019 hat sich das Wachstum gegenüber dem Vorjahr abgekühlt.
Den Gegenwind spürt auch der oberösterreichische Zulieferer FACC, der im ersten Geschäftshalbjahr (2019/20) weniger Komponenten an die Kunden verkaufte als geplant. Langfristig bleiben die Wachstumschancen intakt, ist CEO Robert Machtlinger überzeugt. Mit dem Verlauf der ersten sechs Monate sei FACC vor diesem Hintergrund zufrieden. Dank der Bestellungen von Airbus, Boeing, Bombardier und Embraer konnte FACC umsatzmäßig weiterwachsen, musste aber wie erwartet Abstriche beim operativen Ergebnis und dem Nettogewinn hinnehmen.
Das Betriebsergebnis (Ebit) sank auf 16,0 (28,5) Millionen Euro, die Ebit-Marge auf 4,3 (7,8) Prozent. Bis Ende Dezember peilt FACC sechs, bis zum Jahr 2024 zwischen acht und zehn Prozent an. Das soll auch mithilfe eines laufenden Kostensenkungsprogramms gelingen. So sollen in Oberösterreich künftig vermehrt höherwertige Komponenten erzeugt werden. 33 Millionen Euro werden zudem in ein neues Werk in Kroatien investiert, das 2021 in Betrieb gehen soll.
Was die US-Strafzölle gegen Flugzeugimporte aus der EU betrifft, die Freitag in Kraft treten sollen, bleibt Machtlinger entspannt: „Stand heute“hätten sie keine Auswirkungen für FACC, denn Flugzeugkomponenten seien davon ausgenommen. Beim Hauptkunden Airbus, mit dem die Innviertler über 50 Prozent des Umsatzes erwirtschaften, sind demnach 0,7 bis ein Prozent des jährlichen Verkaufsvolumens betroffen. Der zehnprozentige Importaufschlag werde auf nahezu jeden Airbus-Flieger, der in Deutschland, Frankreich, England oder Spanien produziert wird, erhoben. Dass noch nicht aller Tage Abend ist, räumt auch Machtlinger ein. Später einsetzende indirekte Effekte im Gefolge der WTOEntscheidung seien nicht auszuschließen. (rebu)