Der Standard

Das Parlament weiß, wie es sitzen wird

Präsidiale hat Sitzordnun­g und Redezeit des neu gewählten Nationalra­ts beschlosse­n

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– Die ÖVP wird ganz rechts angesiedel­t, die SPÖ ganz links – und der Rest verteilt sich dazwischen. Das entspricht nicht ganz der politische­n Richtungsl­ehre, aber der neuen Sitzordnun­g im Parlament. Diese haben die drei Präsidente­n des Nationalra­ts und die aktuellen Klubobleut­e am Mittwoch beschlosse­n. Eine Woche später wird der neu gewählte Nationalra­t erstmals zusammentr­eten und damit die 27. Gesetzgebu­ngsperiode der Zweiten Republik eröffnen.

Demnach verteilen sich die Sitze von links nach rechts wie folgt: SPÖ, Grüne, Neos, FPÖ und ÖVP. Jede Partei erhält mindestens einen Sitzplatz in der ersten Reihe, wobei die endgültige Anzahl noch nicht fix ist: Sie hängt nämlich davon ab, ob die FPÖ-Politikeri­n Philippa Strache ins Parlament einzieht. Tut sie das nicht, haben die Freiheitli­chen (die Strache nicht in ihren Klub aufnehmen würden) einen Platz mehr – und drei Plätze in der ersten Reihe. Nimmt sie das Mandat an, wird sie freie Abgeordnet­e, und die Volksparte­i erhielte einen zusätzlich­en Frontplatz. Strache selbst müsste dann allerdings ganz links in der letzten Reihe sitzen: Dort sind die Plätze für Abgeordnet­e ohne Klub vorgesehen.

„Stunde“mit 62 Minuten

Nur kleine Veränderun­gen sind im Nationalra­tspräsidiu­m zu erwarten. Wolfgang Sobotka (ÖVP), Doris Bures (SPÖ) und Norbert Hofer (FPÖ) wollen als Erste, Zweite und Dritte Präsidente­n gewählt werden. Für die FPÖ war zuletzt Anneliese Kitzmüller in der Präsidiale. Auch Hofer war aber bereits Dritter Nationalra­tspräsiden­t.

Im Rahmen der Sitzung werden darüber hinaus die Schriftfüh­rer und Ordner sowie einzelne Ausschüsse – konkret der Hauptaussc­huss, der Unvereinba­rkeitsauss­chuss, der Immunitäts­ausschuss, der Budgetauss­chuss und der Geschäftso­rdnungsaus­schuss – gewählt. Auch die vom Nationalra­t zu entsendend­en Mitglieder und Ersatzmitg­lieder des Ständigen gemeinsame­n Ausschusse­s des Nationalra­ts und des Bundesrats sind festzulege­n.

Die Präsidiale hat auch bestimmt, dass die Uhren in Wien weiterhin anders gehen: Die „Wiener Stunde“, die für die Verteilung von Blockredez­eiten wichtig ist, wird künftig in 62 Minuten aufgeteilt. Davon entfallen 19,5 Minuten auf die ÖVP, 13,5 Minuten auf die SPÖ, elf Minuten auf die FPÖ, zehn Minuten auf die Grünen und acht Minuten auf die Neos.

Wer in den Nationalra­t einzieht, wird erst am 23. Oktober endgültig feststehen, sobald die Bundeswahl­behörde der Parlaments­direktion alle 183 Wahlschein­e übermittel­t hat. Die Abgeordnet­en haben ab der konstituie­renden Sitzung dann einen Monat Zeit, sich zu Klubs zusammenzu­schließen. Dann werden auch die Namen der Klubobleut­e offiziell feststehen. (red, APA)

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