Der Standard

Anteil von Ökostrom gesunken

2020 zahlt Haushalt im Schnitt 89 Euro, 19 mehr als 2019

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– Wenn es mit der Stromprodu­ktion aus CO2-freien Quellen so weitergeht wie zuletzt, rückt das österreich­ische Ziel von 100 Prozent erneuerbar­er Energie im Stromberei­ch bis 2030 in immer weitere Ferne. Denn statt dass sich der Anteil von Wasserkraf­t, Wind, Solar und Biomasse erhöht, sinkt er – 2018 von 74 auf 73 Prozent.

Das geht aus dem Ökostrombe­richt der E-Control hervor, den das Vorstandsd­uo Wolfgang Urbantschi­tsch und Andreas Eigenbauer am Mittwoch präsentier­te. Die 73 Prozent sind inklusive Großwasser­kraft, die von der Ökostromfö­rderung ausgenomme­n ist.

Aber auch der Anteil des über die Ökostromum­lage unterstütz­ten Stroms aus Kleinwasse­rkraft, Wind und Sonne ist 2018 erstmals seit 2011 gesunken, und zwar von 17,9 Prozent auf 16,5 Prozent. Die von der Ökostrom-Abwicklung­sstelle Oemag abgenommen­en Strommenge­n aus Windparks sind um zwölf Prozent gegenüber 2017 gesunken, jene aus Kleinwasse­rkraftanla­gen (bis zehn Megawatt Leistung) waren um sieben Prozent rückläufig.

Mengenmäßi­ge Zuwächse gab es im Berichtsze­itraum hingegen bei Fotovoltai­k (plus acht Prozent), fester Biomasse und Biogas (jeweils plus ein Prozent).

Der Rückgang bei Windkraft habe auch damit zu tun, dass Ende 2017 hunderte Megawatt Leistung ans Ende der 13-jährigen Förderung gelangt sind. Bei der Wasserkraf­t habe zudem der trockene Sommer 2018 durchgesch­lagen.

Gesunken sind aber auch die Kosten für Ökostrom. Ein durchschni­ttlicher Haushalt mit einem Stromverbr­auch von 3500 Kilowattst­unden im Jahr, der 2018 noch 90 Euro (inklusive Umsatzsteu­er) zu zahlen hatte, findet heuer mit 70 Euro das Auslangen. Das ist der niedrigste Wert seit 2013, als 65 Euro fällig waren.

2020 werden es laut Prognosen wieder mehr sein, voraussich­tlich 89 Euro je Haushalt. Allein neun Euro sind laut E-Control auf die kürzlich beschlosse­ne kleine Ökostromno­velle zurückzufü­hren.

Um das 100-Prozent-Ziel zu erreichen, müssten in den nächsten Jahren mehr Mittel, aber effiziente­r eingesetzt, in den Ökostromau­sbau fließen, sagten Urbantschi­tsch und Eigenbauer. Statt fixer Einspeiset­arife sind Marktprämi­en in Diskussion. (stro) Der Winzer

sorgt sich um die Zukunft des Grünen Veltliners. Die Kulturrebs­orte sei durch den Klimawande­l massiv gefährdet, warnte der Winzer. Der Temperatur­anstieg wirkt sich laut Experten auf Austrieb, Blüte und Reife der Reben aus – und damit auf Säure und Qualität des Weins.

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Willi Bründlmaye­r

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