Politik der starken Männer in Sri Lanka: Gotabhaya Rajapaksa will Präsident werden.
Notstand in Lagunenstadt ausgerufen
– Das Adriatische Meer lässt Venedig keine Ruhe. Auch am Freitag sorgte die Kombination aus starken Niederschlägen und einem heftigen Scirocco, dem heißen Wind aus Nordafrika, dafür, dass das Meerwasser in die Lagune gedrückt wurde und 70 Prozent des Stadtgebietes überschwemmt wurden. Auf 154 Zentimeter stiegen die Pegelstände, die Stadtregierung sperrte aus Sicherheitsgründen zeitweise den zentralen Markusplatz, der öffentliche Schiffsverkehr auf dem Canale Grande wurde eingestellt.
Erst am Dienstag war der Wasserstand auf 187 Zentimeter gestiegen, den zweithöchsten je verzeichneten Wert. Die Aufräumarbeiten waren noch nicht abgeschlossen, als am Freitag weite Teile der Serenissima erneut unter Wasser standen. „Wir sind jetzt seit Tagen in dieser Notsituation, und wir können einfach nicht mehr ertragen“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den Venezianer Nava Naccara.
Am Donnerstag hatte die Regierung in Rom den Notstand für Venedig ausgerufen und 20 Millionen Euro Soforthilfe versprochen. Viel zu wenig, meint Bürgermeister Luigi Brugnaro: „Venedig ist anderntags zerstört worden. Wir sprechen über Schäden im Ausmaß von einer Milliarde Euro“, sagte der Politiker in einem Video auf Twitter. Brugnaro macht den Klimawandel verantwortlich, da der durchschnittliche Meeresspiegel 20 Zentimeter höher liege als vor 100 Jahren und weiter steige. (red)
Silva: Den ernannte Sirisena im August zum Oberbefehlshaber – unter Protest von EU, USA und Uno. Premadasa hat versprochen, dass Silva auch unter ihm auf seinem Posten bleibe.
Egal wie die Wahl ausgeht: In Sri Lanka kehren jene Leute in die obersten Führungsposten zurück, denen von Menschenrechtsorganisationen die Kriegsverbrechen von damals vorgeworfen werden. Das Problem, analysiert UnoDiplomat Feltman, ist, dass sie von einem Teil der Bevölkerung als Helden gesehen werden, weil sie endlich den Bürgerkrieg beendet haben. Für die anderen sind sie bloß Kriegsverbrecher. „Dieses Dilemma wird Sri Lanka wohl noch jahrelang verfolgen – egal wer die Wahlen gewinnt.“
Immerhin in einem Punkt unterscheiden sich die zwei Anwärter: Unter Rajapaksa würde sich Sri Lanka wohl wieder China, und nicht Indien, zuwenden – wie schon zur Amtszeit seines Bruder Mahindra. Das Land steckt seitdem tief in der chinesischen Schuldenfalle. Und dieses Szenario stellt wiederum die USA und Europa vor ein Dilemma: „Der China-Faktor“, so schreibt Feltman, „könnte Reaktionen auf die Rajapaksas aus dem Westen und aus Indien mäßigen – aus Angst davor, dass zu viel Druck Sri Lanka bloß immer mehr in Chinas Einflusssphäre treiben könnte.“