Haus der Geschichte evaluiert
Experten empfehlen Neubau auf dem Heldenplatz
Wien – Mehr Platz, mehr Geld und echte wissenschaftliche Unabhängigkeit: Die Verbesserungen, die sich die Direktorin des Hauses der Geschichte Österreich (HdGÖ), Monika Sommer, seit der Eröffnung der Institution im November 2018 wünschte, erfahren nun eine Bestätigung durch eine unabhängige Expertengruppe. Diese war von der vergangenen Bundesregierung eingesetzt worden, um das HdGÖ zu evaluieren, Namens- und Strukturänderungen anzudenken.
Jetzt legte das fünfköpfige Gremium, bestehend aus namhaften heimischen und deutschen Museumsfachleuten wie LeopoldMuseum-Chef Hans-Peter Wipplinger oder Constanze Itzel (Haus der Europäischen Geschichte Brüssel), sein Ergebnis vor: Als beste Lösung für die Zukunft des aktuell auf knappem Raum in der Neuen Burg am Heldenplatz untergebrachten Hauses empfehlen die Experten einen Neubau auf dem Areal des Heldenplatzes – eine Erwägung, die bereits seit einigen Jahren diskutiert wird.
Wo, wann und wie genau sich der Neubau umsetzen ließe, erhob das Gremium nicht, dazu müsse es im Falle des politischen Willens eine weitere Machbarkeitsstudie geben. Als zweitbeste Lösung erscheint dem Gremium, die Institution in einem zentrumsnahen anderen Gebäude, in dem es ausreichend Platz und die museologischen Voraussetzungen gibt, einzurichten oder alternativ dazu in der Neuen Burg ausreichend Raum zu schaffen. An Letzterem hatte sich allerdings schon der frühere Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) die Zähne ausgebissen, weil auch diverse Sammlungen des Kunsthistorischen Museums in der Burg ihre Interessen geltend machen.
Keine Umbenennung
Eine Absage erteilten die Experten der Idee von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und ExKulturminister Gernot Blümel (beide ÖVP), wonach man das HdGÖ in „Haus der Republik“umbenennen sollte. Die von der damaligen Regierung angedachte organisatorische Anbindung an das Parlament bzw. den Nationalrat erachtet das Expertengremium hingegen als sinnvoll. Eine ähnliche Struktur gibt es beim Haus der Geschichte in Brüssel.
Die HdGÖ-Direktorin Monika Sommer sieht die gute Arbeit des Hauses bestätigt: „120.000 Besucher seit der Eröffnung haben gezeigt: Zeitgeschichte bewegt und hat einen Impact auf die Gegenwart.“Mehr Platz und Geld seien für einen sinnerfüllten Fortbestand des Hauses aber „essenziell“. (stew)