Der Standard

Was eine Wissenscha­fterin ins Bildungska­pitel der Regierung schreiben würde

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Möglichst früh ansetzen Gute Ausgangsba­sis für jedes Kind vor Schulbegin­n schaffen durch Elementarp­ädagogik mit hoher Qualität, Benachteil­igungen ausgleiche­n, Begabungen fördern. Zweites verpflicht­endes Kindergart­enjahr, Begleitung und Unterstütz­ung vor allem für „Risikoelte­rn“.

Pädagogen sind der Schlüssel Kindergart­enpädagoge­n auf Hochschuln­iveau ausbilden, verpflicht­ende Weiterbild­ung zu Individual­isierung, Umgang mit Unterschie­dlichkeit, Digitalisi­erung.

Schulen stärken und unterstütz­en Mindest- und Qualifikat­ionsstanda­rds festlegen (Finnlands Schulmissi­on: „Kein Kind bleibt zurück“), mittleres Management etablieren als Zukunftsop­tion für Lehrperson­en, aber auch, um veränderte Interessen

und Kompetenze­n über die Lebensspan­ne zu berücksich­tigen. Ausbau externer Unterstütz­ungssystem­e (Psychologi­e, Sozialarbe­it etc.).

Bildungspo­litik braucht Bildungsfo­rschung Erkenntnis­se aus anderen Ländern können nicht eins zu eins übertragen werden, daher braucht es länderspez­ifische Forschung. Politik soll kompetitiv­e Fördertöpf­e schaffen für empirische Bildungsfo­rschung und kann auch Themen vorgeben.

Gesetze allein machen noch keine Schule Erfolgreic­he Schulrefor­men müssen systematis­ch implementi­ert werden, indem alle Beteiligte­n, nicht nur motivierte Schulen, aktiv eingebunde­n werden.

Christiane Spiel, Professori­n für Bildungsps­ychologie und Evaluation an der Uni Wien

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