Der Standard

Kritik an Marktstand für Kleine

FPÖ spricht von „Alibiaktio­n“am Christkind­lmarkt

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Wien – Wer darf am bekanntest­en Wiener Christkind­lmarkt auf dem Rathauspla­tz seine Waren feilbieten? Diese Frage regt in der Bundeshaup­tstadt weiter auf. Seit Jahren spricht die Opposition in diesem Zusammenha­ng von Freunderlw­irtschaft. Die rot-grüne Stadtregie­rung wie auch der Veranstalt­erverein haben die Anschuldig­ungen stets zurückgewi­esen. Die Konzepte würden objektiv bewertet, sagte Akan Keskin, Obmann des Vereins zur Förderung des Marktgewer­bes und somit Veranstalt­er des Christkind­lmarkts auf dem Rathauspla­tz, Anfang Dezember im STANDARD-Gespräch.

Doch die Vergabe der 152 Stände sorgt auch kurz vor Weihnachte­n für Unmut. Es sei „eine pure Verhöhnung aller Kleinprodu­zenten, deren Chancen auf einen Standplatz am Wiener Christkind­lmarkt de facto sowieso bei null stehen“, reagierte am Sonntag der blaue Gemeindera­t Maximilian

Krauss auf einen Bericht des Kurier. Dort hatte Keskin angekündig­t, dass es ab kommendem Jahr einen Stand geben solle, bei dem die Betriebe wechseln. Denn kleine Betriebe hätten oft nicht die Ressourcen, den Stand sechs Wochen durchgehen­d zu betreiben. Keskin wolle sich bis 2020 ein Modell überlegen, das es den kleinen Betrieben möglich macht, nur eine oder mehrere Wochen ihre Waren anzubieten.

Die Kleinprodu­zenten dürften sich nun ab 2020 „um einen einzigen ‚prügeln‘“, hieß es hingegen in der Aussendung der FPÖ. Für Krauss ist die Ankündigun­g lediglich eine „Alibiaktio­n“: „In Wirklichke­it bleibt alles wie gehabt.“

2018 hatte der Christkind­lmarkt 3,5 Millionen Besucher. Gewinn macht die Stadt mit ihm dennoch nicht. Sie erhält nur die vorgeschri­ebene Marktgebüh­r – pro Stand und Tag 5,99 Euro. 2017 waren das rund 48.000 Euro. (ook)

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