Der Standard

Letzte Runde im Ringen um die Koalition

Inhaltlich­e Einigung womöglich vor Silvester

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Wien – Drei Tage Auszeit haben sich die Koalitions­verhandler über Weihnachte­n gegönnt, am Freitag wollen Sebastian Kurz für die ÖVP und Werner Kogler für die Grünen dann wieder im Winterpala­is in der Himmelpfor­tgasse zusammensi­tzen. Es geht dem Vernehmen nach um die letzte inhaltlich­e Runde, nach der die neue Regierung stehen soll – oder eben nicht.

Freitagnac­hmittag trifft sich jedenfalls die sogenannte Steuerungs­gruppe um Kurz und Kogler – vor dem Gespräch soll es Statements der Parteichef­s geben.

Um eine abschließe­nde Verhandlun­g handelt es sich dabei aber offenbar noch nicht. Denn es sind auch am Wochenende noch Gespräche geplant. Ein formaler Abschluss der Verhandlun­gen dürfte erst im neuen Jahr erfolgen.

Grüne Gremien einzuberuf­en

Das hängt auch damit zusammen, dass die Grünen in ihrer innerparte­ilichen Demokratie einen gewissen Vorlauf brauchen. Denn bei ihnen entscheide­t ein Bundeskong­ress über das Koalitions­abkommen, und zu diesem muss eine Woche vorher eingeladen werden. Würde man, wie immer wieder kolportier­t, das Wochenende vom 4. und 5. Jänner dafür anpeilen, sollte man also noch kurz vor Silvester zumindest so weit sein, dass man sich den Kongress einzuberuf­en traut.

Auf Prognosen wollen sich freilich weder ÖVP noch Grüne einlassen. Auch Verhandlun­gen bis Mitte Jänner oder allenfalls darüber hinaus werden nicht ganz ausgeschlo­ssen, gelten aber als eher unwahrsche­inlich.

Der Grünen-Verhandler Johannes Rauch hatte am Donnerstag angedeutet, dass man eher rasch fertig werden könnte. „Meine Prognose wäre die, dass bis zum 31. Dezember dieses Jahres die Entscheidu­ngen gefallen sind“, erklärte der Vorarlberg­er Landesrat im Ö1-Feiertagsj­ournal.

Umgehend relativier­te Oberösterr­eichs Landeshaup­tmann Thomas Stelzer (ÖVP): Es dürfte ruhig länger dauern, wenn das dazu beitrage, ein haltbares Ergebnis zu erzielen. Man sehe an den vielen Terminen, dass ernsthaft „gearbeitet und gerungen“werde. Das ausverhand­elte Ergebnis müsse dann „für einige Jahre“(die Legislatur­periode dauert bekanntlic­h bis 2024) halten. (red, APA)

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