Dortmund macht das Rennen um Haaland
Österreichs Fußballmeister Red Bull Salzburg muss schon im kommenden Frühjahr ohne Torgarant Erling Braut Haaland auskommen. Der 19-jährige Norweger erlag dem Werben von Borussia Dortmund.
Am Sonntag stand in der Bild zu lesen, dass Erling Braut Haaland nicht den Weg so vieler anderer Salzburger gehen und bei RB Leipzig landen würde. Nicht beim Herbstmeister, aber in der deutschen Bundesliga ist der 19-Jährige gelandet. Borussia Dortmund hat das Tauziehen um das Sturmjuwel gewonnen. Wie der BVB am Sonntag bekanntgab, unterschrieb der 1,94 Meter hohe Jungspund, der in dieser Champions-League-Saison bereits acht Tore erzielt hat, einen Vertrag bis Sommer 2024. „Trotz vieler Angebote absoluter Topklubs aus ganz Europa hat sich Erling Haaland für die sportliche Aufgabe beim BVB und die Perspektive, die wir ihm aufgezeigt haben, entschieden. Unsere Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt“, sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.
Österreichs Fußballer des Jahres sorgte nicht nur in der Königsklasse für Furore: In der Bundesliga kam der Norweger auf 16 Treffer in 14 Spielen. Über die Ablösesumme gibt es keine Angaben, wegen einer Ausstiegsklausel dürfte Haaland relativ günstig zu haben gewesen sein – laut dem Fachmagazin Kicker sollen 20 Millionen Euro fällig geworden sein. Salzburgs Sportdirektor Christoph
Freund: „Ohne Ausstiegsklausel wäre seine Verpflichtung im Sommer 2018 niemals möglich gewesen.“
Für Dortmund dürfte freilich nur die Ablöse ein Schnäppchen sein: Haalands Berater Mino Raiola ist nicht für Bescheidenheit bekannt. Der Kicker schrieb von 80 Millionen, auf die der Transfer insgesamt komme. In Leipzigs Gehaltsschema habe der junge Mann jedenfalls nicht gepasst.
Haaland wird am 3. Jänner zur Mannschaft von Coach Lucien Favre stoßen und tags darauf mit ihr ins Trainingslager nach Marbella reisen. Der BVB liegt zur Saisonhalbzeit der deutschen Bundesliga auf Platz vier, im Champions-League-Achtelfinale treffen die Schwarz-Gelben auf Paris Saint-Germain.
Der Wechsel zum BVB kann als logische Wahl bezeichnet werden. Die Dortmunder haben in Paco Alcácer nur einen klassischen Stürmer im Kader. Der Spanier startete mit fünf Toren in den ersten vier Spielen in die Saison, fand nach einer Achillessehnen- und später einer Knieverletzung aber nicht mehr in die Startelf zurück. So half Marco Reus in Favres 3-4-3 als Sturmspitze aus, der Kapitän könnte aber auch viele andere Positionen ausfüllen. Der früher als falsche Neun taugliche Mario Götze hat Favres Vertrauen verloren und bekam im Dezember überwiegend Kurzeinsätze – ein Wechsel im Winter ist vorstellbar. Haaland hat also aus dem Stand realistische Chancen auf Startelfeinsätze und mit den Flügelflitzern Jadon Sancho und Thorgan Hazard hochkompetente Zuarbeiter, wie er es aus seiner Zeit in Salzburg gewohnt ist.