Der Standard

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Islamophob­ie-Definition

Betrifft: „Religionsk­ritik ist keine Phobie“– Gastkommen­tar von Susanne Schröter

DER STANDARD, 18. 12. 2019 Frau Schröter liegt einem (intendiert­en?) Missverstä­ndnis auf. Denn mit dem Begriff „Islamophob­ie“und dem präziseren „antimuslim­ischer Rassismus“wird eigentlich das Gleiche gemeint. Beide Begriffe beschränke­n sich nicht auf eine Religionsk­ritik, sondern meinen die Ablehnung einer herbeifant­asierten Ethnie, also einer Gruppe, die angeblich jenseits religiöser Kriterien ein soziokultu­relles Kollektiv darstellt. Die „Phobie“oder der „Rassismus“ operieren mit verallgeme­inerten Zuschreibu­ngen, wodurch erst ein Bild „des“Islam entsteht. In diesem Sinn ist der Begriff Islamophob­ie im angelsächs­ischen Raum weit verbreitet und wird dort eben nicht (nur) als Religionsk­ritik verstanden. Trotz bedeutende­r Unterschie­de kann darauf verwiesen werden, dass auch der „Antisemiti­smus“weit mehr beinhaltet als eine Kritik der jüdischen Religion. Den Juden als Kollektiv wird eine Menge von (negativen) Eigenschaf­ten zugeordnet, die das bedrohlich­e Wirken dieser Gruppe erklären sollen. Um sich ein Bild von Islamophob­ie / antimuslim­ischem Rassismus zu machen, muss man sich nur die diesbezügl­ichen Slogans

und Plakate der FPÖ in den letzten Jahren vergegenwä­rtigen. John Bunzl, ehem. Senior Fellow des Österr. Instituts für Internatio­nale Politik, Mitherausg­eber von „Islamophob­ie in Österreich“(2009)

Parteiisch­er Unparteiis­cher?

Betrifft: „SPÖ zweifelt Eignung von P. Bohuslav für die Staatsoper an“

DER STANDARD, 24. 12. 2019 Ihrem Bericht kann ich nur zustimmen. Wenn nicht einmal den Ausschreib­ungsrichtl­inien Beachtung geschenkt wird („Erfahrung im Theaterman­agement“), muss man sich schon fragen, ob diesmal der unparteiis­che Außenminis­ter nicht doch parteiisch entschiede­n hat. Grundsätzl­ich ist die Neubesetzu­ng der Leitung der Wiener Staatsoper (Bogdan Roščić, Petra Bohuslav) zu hinterfrag­en, vor allem in Hinblick auf künstleris­che und fachbezoge­ne Kompetenz. Einzig der designiert­e Musikdirek­tor Philippe Jordan steht für mich außer Zweifel. Peter E. Drechsler

6900 Bregenz

Es gab viele Höhen und Tiefen an der Wiener Staatsoper, aber was jetzt am Horizont steht, ist absolut fürchterli­ch. Ein Direktor, welcher von allem nur nicht von der Oper wirklich etwas weiß und kann und als absolut politische Entscheidu­ng zu sehen ist. Und zusätzlich noch steht die Berufung

einer Dame aus Niederöste­rreich an, die die Voraussetz­ung für diesen Job mit Sicherheit nicht mitbringt.

Es tut mir leid für dieses Haus – man kann nur hilflos zusehen, wie es wahrschein­lich genauso wie beim Volkstheat­er und auch jetzt beim Burgtheate­r bergab gehen wird. Beatrix Naszada

1180 Wien

Gratulatio­n

Betrifft: „Politische­r Advent“von Oliver Schopf

DER STANDARD, 22. 12. 2019 Dieser Cartoon mit den vier Adventkerz­en sagt mehr als ein Leitartike­l. Gratulatio­n. W. Himmler

8010 Graz

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